Büroimmobilienmärkte: Berlin mit höchster Mietpreisprognose - Stagnation in London
Die Ratingagentur Scope hat für die wichtigsten Büroimmobilienmärkte Mietpreisprognosen und Standortratings erstellt: Im Vergleich zum Vorjahr verbesserten sich die Ratings von sechs Standorten - nur zwei Immobilienmärkte verzeichneten Herabstufungen. In Summe betrachtet sind die europäischen Büroimmobilienmärkte in guter Verfassung. Sie profitieren von positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa. Die Arbeitslosenquote sinkt seit 2014 in den meisten EU-Ländern. Im vergangenen Jahr fand in Europa der stärkste Beschäftigungsaufbau seit der Finanzkrise statt.
Die Scope-Analysten erwarten in den kommenden fünf Jahren für Berlin mit durchschnittlich 4,4 Prozent per annum die höchsten Mietpreiszuwächse. Es folgen Madrid (plus 3,6 Prozent per annum), München (plus 3,0 Prozent per annum), Dublin (plus 2,9 Prozent per annum) und Barcelona (plus2,9 Prozent per annum) Vier der fünf Standorte mit dem höchsten prognostizierten Mietpreiswachstum befinden sich damit in Deutschland oder Spanien. Berlin und Madrid sind die einzigen Standorte unter den 20 wichtigsten europäischen Büroimmobilienmärkten, die aktuell ein A-Rating haben.
London nimmt mit einem erwarteten Wachstum von 0,7 Prozent per annum den letzten Platz ein – und erhält das zweitniedrigste Standortrating („D“). Zwar konnte sich der Londoner Büroimmobilienmarkt gegenüber der Vorjahresprognose leicht verbessern, liegt aber unterhalb des durchschnittlichen Mietpreiswachstums der vergangenen fünf Jahre (4,4 Prozent per annum). Die Verunsicherung über den Brexit und dessen Auswirkungen auf die Londoner Finanzbranche sind ein Grund für die niedrige Mietpreisprognose.
Der Frankfurter Büroimmobilienmarkt, der häufig als ein großer Gewinner des Brexit gehandelt wird, konnte sich gegenüber der Vorjahresprognose nicht verbessern. Die Scope-Analysten erwarten für die kommenden fünf Jahre ein Mietpreiswachstum in Höhe von 2,7 Prozent per annum. Damit erreicht die Mainmetropole den siebten Platz und die Bewertung „B“.
Mit Ausnahme von London, Warschau und Helsinki ist der Büroflächenleerstand 2016 auf allen Märkten gesunken. In 16 der 20 Standorte liegt die aktuelle Leerstandsquote unterhalb des Zehn-Jahres-Durchschnitts. Märkte wie Berlin oder München sind bereits an der Grenze zu „ungesunden“ Leerstandsniveaus – das heißt unterhalb der normalen Fluktuationsreserve.
Die Nachfrage nach Büroflächen wird aufgrund der positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis in das Jahr 2018 hinein hoch bleiben. Zwar nimmt auch die Bautätigkeit zu, spekulative Übertreibungen sind jedoch kaum zu beobachten. Ein signifikantes Überangebot an Flächen gibt es derzeit nur in Warschau. Insgesamt wird sich das Mietpreiswachstum im kommenden Jahr fortsetzen – allerdings mit abnehmendem Tempo.
Quelle: Pressemitteilung Scope
Die Scope Analysis GmbH ist Teil der Scope Group, mit Sitz in Berlin. Die Scope Analysis GmbH ist spezialisiert auf die Analyse und Bewertung von Asset-Management-Gesellschaften, Investmentzertifikaten sowie Mutual Funds und Alternativen Investmentfonds aus den Bereichen Immobilien, Schiff- und Luftfahrt, erneuerbare Energien und Infrastruktur. (JF1)