Büromarkt Paris bleibt schwunglos
Einem Immobilienreport der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zufolge enttäuschten die Vermietungsumsätze am Büromarkt Paris im bisherigen Jahresverlauf. Viele Unternehmen sind im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld nach wie vor mit Neuvermietungen vorsichtig und versuchen durch Flächenoptimierung Kosten einzusparen. Mit nur etwa 900.000 Quadratmeter blieb der Flächenumsatz im ersten Halbjahr mehr als ein Fünftel unter dem Vorjahresergebnis. Selbst bei etwas mehr Abschlüssen im zweiten Halbjahr wird das Vorjahresergebnis von mehr als zwei Millionen Quadratmeter wohl verfehlt. Impulse sind hier erst bei einer stärkeren konjunkturellen Belebung zu erwarten.
Die Lage am Büromarkt in Paris sei nicht so schlecht, wie die konjunkturelle Lage vermuten lasse. Nach mehreren Quartalen mit rückläufigen Mieten haben sich die zentralen Standorte inzwischen stabilisiert. Für das kommende Jahr seien bei etwas besserer gesamtwirtschaftlicher Entwicklung leicht anziehende Büromieten wahrscheinlich. Der Großraum Paris dominiert mit etwa 55 Millionen Quadratmeter Bürofläche (davon rund 17 Millionen Quadratmeter im Stadtgebiet) den französischen Büromarkt.
Am Investmentmarkt wurde dank einiger großer Transaktionen 2014 der höchste Umsatz mit französischen Immobilien seit 2007 erzielt. Daran konnte im ersten Halbjahr dieses Jahres nicht angeknüpft werden: Der Großraum Paris verzeichnet ein Minus von fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr, kann aber seine Position als führender europäischer Investmentstandort nach London behaupten.
Die Bürofertigstellungen nehmen 2015 in den begehrten zentralen Lagen von niedrigem Niveau zu, dürften dort aber problemlos absorbiert werden. Schwierig bleibe dagegen die Situation in einigen peripheren Bürostandorten vor allem im Westen des Ballungsraums, wo neue spekulative Entwicklungen auf einen Leerstand in bereits prozentual zweistelliger Höhe treffen. Während die Leerstandsrate im Stadtgebiet bei rund fünf Prozent verharrt, bewegt sie sich in der Ile-de-France um siebeneinhalb Prozent – mit voraussichtlich stabiler Tendenz im kommenden Jahr. Gute Chancen auf leicht steigende Büromieten bestehen laut Helaba in den besten innerstädtischen Lagen, während der Druck auf die Mieten in manchen peripheren Lagen 2016 anhalten dürfte.
Quelle: Immobilienreport Helaba
Die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba), eine Anstalt öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main und Erfurt, ist in den Geschäftsfeldern Sparkassenverbundbank, Förderbank und Geschäftsbank tätig. Zum Helaba-Konzern gehören die Frankfurter Sparkasse, die Direktbank 1822direkt, die LBS Hessen-Thüringen und die Förderbank WIBank. Er beschäftigt rund 6.300 Mitarbeitern und hat eine Bilanzsumme von rund 179 Milliarden Euro. (AZ)