Bulkerreeder haben nicht viel zu lachen
Auch wenn die Charterraten im Bulkermarkt im April zugelegt haben, das Ratenniveau ist unverändert mies. In ihrem monatlich erscheinenden „Tanker & Bulker Report“ stellen die Experten des Investmenthauses Salamon fest, dass sich die Bulkerreeder weiterhin im schlechtesten Jahr seit über 25 Jahren befinden. „Und das sollte sich nicht mehr wesentlich ändern, glaubt man den Prognosen der Londoner Drewry Shipping Consultants“, so der Dortmunder Asset Manager.
Nach Einschätzung der Analysten von Drewry handelt es sich bei der jüngsten Ratenerholung nicht um eine nachhaltige Verbesserung. Vielmehr dürften die Charterraten in 2016 im Durchschnitt unter denen des Jahres 2015 liegen. Hoffnung keimt allenfalls beim Blick auf die Secondhand-Preise der Bulker auf. Sie fallen nicht weiter und es mehren sich die Meinungen, nach denen die Talsohle erreicht sein könnte. Als wichtiger Indikator hierfür gelten die Griechen, die sich seit einiger Zeit zu „wahrlich günstigsten Krisenpreisen“ mit junger Bulk-Tonnage eindecken.
Im Tankermarkt hat sich die negative Tendenz der beiden Vormonate fortgesetzt. Der April stand ganz im Zeichen ausschließlich negativer Vorzeichen bei den Veränderungen der Charterraten und der Kaufpreise beziehungsweise Schiffswerte. Doch die Tankschifffahrt jammert laut Salamon auf hohem Niveau, denn bei dem Raten- und Schiffswerteniveau erfreuen sich die Tankerreeder weiterhin des zweitbesten Jahres seit 2009.
Im April veröffentlichte die Deutsche Bank einen Marktbericht über die Tankschifffahrt. Danach werden für 2016 Spotraten von 45.000 US-Dollar/Tag für VLCC und 35.000 US-Dollar/Tag für Suezmaxe erwartet. Für 2017 werden aufgrund weiterer Ablieferungen erneut sinkende Raten von 35.000 US-Dollar beziehungsweise 28.000 US-Dollar prognostiziert. „Das wären aber weiterhin Raten, mit denen man gut leben kann“, so das Fazit der Dortmunder.
Quelle: „Tanker & Bulker Report“ der Salamon AG
Die Salamon AG ist ein reedereiunabhängiger Initiator von Schiffsbeteiligungen. Fast 10.000 Gesellschafter halten Anteile an den unter dem Markenzeichen SAG-Fonds bekannten Schiffsbeteiligungen, deren Investitionsvolumen über 800 Millionen Euro beträgt. Sitz der Gesellschaft ist Dortmund. (TH1)