Bundesbank: Studie zu Erwartungen von Privatpersonen
Was erwarten Haushalte? Diese Frage untersucht die Deutsche Bundesbank in seit 2019 regelmäßig durchgeführten Befragungen von Privatpersonen in Deutschland (Bundesbank-Online-Panel-Haushalte). Die Inflationserwartungen der Privatpersonen in Deutschland lagen im April 2021 im Mittel bei etwa 2,9 Prozent und damit nur leicht höher als noch vor einem Jahr.
Bereits seit Dezember 2020 bewegen sich die Inflationserwartungen um die drei Prozent-Marke, mit Ausnahme des Januars 2021. Im Vergleich zum April 2020 stieg auch der Anteil der Personen, die eine Steigung der Inflationsrate erwarten, um etwa sechs Prozentpunkte auf nun fast 76 Prozent. Gleichzeitig sank der Anteil an Personen, die einen Rückgang der Inflationsrate in den nächsten zwölf Monaten erwarten, von rund 13 Prozent auf nunmehr etwa vier Prozent.
Gut 80 Prozent aller Befragten erwarteten im April 2021 in den kommenden zwölf Monaten steigende Immobilienpreise in ihrer Region, nach rund 76 Prozent im März 2021. Ende des Jahres 2020 gingen die Befragten im Mittel von einem Anstieg der Immobilienpreise von etwas mehr als acht Prozent aus. Nach einem vorübergehenden Rückgang auf sieben Prozent im Januar 2021, erhöhten sich die Erwartung im Februar auf knappneun Prozent und ging im März und April 2021 jeweils nur geringfügig zurück.
Die sich seit dem Herbst verschärfende Corona-Krise zeigt ihre Spuren auch in den erwarteten Einkommenszuwächsen, oder -Verlusten für die nächsten zwölf Monate. Wie während des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 erwarteten Privatpersonen auch im November im Mittelwert einen Rückgang des durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommens. Seit Jahresbeginn 2021 sind die Einkommenserwartungen gegenüber dem Ende letzten Jahres jedoch wieder gestiegen. Im Februar und März 2021 wurde im Mittel erstmals seit Beginn der Pandemie mit einer spürbaren Erhöhung der Einkommen gerechnet. Auch im April 2021 wurde im Mittel eine Steigerung der Einkommen für die nächsten zwölf Monate erwartet, auch wenn diese mit gut 20 Euro deutlich unter der erwarteten durchschnittlichen Steigerung des Vormonats (rund 100 Euro) lag. (DFPA/AZ)
Quelle: Homepage Deutsche Bundesbank
Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Zentrales Geschäftsfeld ist die Geldpolitik des Eurosystems. Zu den weiteren Aufgaben gehören das Finanz- und Währungssystem, die Bankenaufsicht, der unbare Zahlungsverkehr sowie das Bargeld.