Candriam: Schwellenländer mit anhaltendem Aufschwung
Sowohl in den Industrieländern als auch in den Schwellenländern hat sich das Geschäftsklima in den vergangenen Monaten stark verbessert. Die Candriam Investors Group geht in ihrem Wirtschafts- und Finanzausblick für die Jahre 2017 und 2018 von einer Fortsetzung des weltweiten Aufschwungs aus. In der Eurozone prognostiziert der europäische Multi-Asset-Spezialist Wachstumsraten von zwei Prozent.
Die Eurozone habe sich eindeutig auf einen soliden Wachstumspfad begeben. „Darüber hinaus wird sie von der Binnennachfrage angetrieben“, unterstreicht Florence Pisani, Global Head of Economic Research bei Candriam. Aufgrund verbesserter Aussichten bei der Nachfrage und günstiger Kreditbedingungen dürften die Unternehmen ihre Investitionen weiter intensivieren. Der Außenhandel könnte das Wachstum hingegen eindämmen. Es liege auf der Hand, dass sich die globale Erholung positiv auf die Exporte auswirkt, doch mit einem Euro-Wechselkurs, der nicht weiter gesunken ist, scheinen wachsende Importe ein realistisches Szenario darzustellen. Unter dem Strich dürfte das Wachstum 2017 1,8 Prozent erreichen und 2018 auf rund zwei Prozent klettern.
Durch eine kräftige wirtschaftliche Erholung begünstigt, befindet sich die Europäische Zentralbank (EZB) allmählich in einer guten Position, um einen neuen Kurs einzuschlagen. „Sie wird dabei jedoch vorsichtig sein und keine kräftige Anhebung der langfristigen Zinssätze vornehmen“, sagt Pisani. Immer noch ist die Vollbeschäftigung nicht erreicht, die zugrundeliegende Inflation ist schwach und das Kreditwachstum bleibt nach wie vor bescheiden. So wie die EZB hauptsächlich zur Belebung der Wirtschaft beigetragen hat, liege es nun an den europäischen Regierungen, Unterschiede in den Bereichen Wachstum, Arbeitslosigkeit und Verschuldung auszugleichen. Vor allem, wenn die führenden Wirtschaften der Eurozone Mühe hätten, ihre Staatsverschuldung im Einklang mit vereinbarten Budgetverpflichtungen zu senken, könnte es zu Spannungen zwischen einzelnen Ländern und Märkten kommen. Vereinigte Staaten: Halten Trumps Versprechen? In den Vereinigten Staaten hat die Wahl von Donald Trump gleichermaßen Hoffnungen wie Ängste hervorgerufen. Die Aussicht auf deutliche Steuersenkungen und eine Wiederbelebung von Infrastrukturinvestitionen habe einen Höhenflug an den Börsen ausgelöst. „Jetzt muss man wohl feststellen, dass außer der Reform von Obamacare, die derzeit lediglich vom Repräsentantenhaus abgesegnet wurde, die anderen ‚Baustellen‘ – insbesondere die Steuerreform – noch nicht weit vorangekommen sind. Und das trotz einer Kongressmehrheit für die Republikaner“, erklärt Anton Brender, Chefökonom bei Candriam.
Vor allem sollte 2018 davon ausgegangen werden, dass Steuersenkungen trotz budgetärer Engpässe und politischem Gegenwind beschlossen werden. Deren Umfang werde zwar geringer ausfallen als ursprünglich angekündigt. Dennoch sollte diese Steuersenkung ein Wachstum von 2,5 Prozent ermöglichen – im Vergleich zu einem Anstieg in Höhe von etwas mehr als zwei Prozent im laufenden Jahr. Insofern dürfte die Fed ihren Kurs bei der Normalisierung der Zinssätze fortsetzen und sich von der lockeren Geldpolitik abwenden, bevor die Amtszeit von Janet Yellen im Februar 2018 endet.
Quelle: Pressemitteilung Candriam
Die Fondsgesellschaft Candriam, ehemals Dexia Asset Management, ist seit Anfang 2014 eine Tochtergesellschaft des US-Assetmanagers New York Life Investments. Das 1996 gegründete Unternehmen mit Sitz in Brüssel beschäftigt 500 Mitarbeiter und verwaltet aktuell ein Vermögen in Höhe von rund 107,2 Milliarden Euro. (mb1)