Colliers: Berliner Bürovermietungsmarkt fehlen Großanmietungen
Nach Angaben des Immobiliendienstleister Colliers wurden bis zum Ende des dritten Quartals 2021 in der Bundeshauptstadt Berlin 521.000 Quadratmeter Büroflächen umgesetzt. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Anstieg von rund vier Prozent.
Marcus Lehmann, Head of Key Account and Business Development bei Colliers in Berlin: „Wenngleich im dritten Quartal mit 212.000 Quadratmeter deutlich mehr Büroflächen vermietet wurden als jeweils in den beiden ersten Quartalen des Jahres, blieb das Umsatzergebnis hinter den Erwartungen zurück. Grund dafür ist das Verschieben einer Reihe von großvolumigen Abschlüssen ins Schlussquartal, die im dritten Quartal nicht mehr zum Abschluss gebracht wurden. Insgesamt konnten wir beobachten, dass der Berliner Bürovermietungsmarkt eine ähnliche Dynamik zeigt wie das Rekordjahr 2019. Außer im größten Flächensegment jenseits der 5.000-Quadratmeter-Marke wurden bis Ende des dritten Quartals in allen anderen Größenklassen Umsatzergebnisse auf ähnlich hohem Niveau wie 2019 verbucht.“
Die Leerstandsquote stieg erneut leicht an und notiert bei 2,6 Prozent. Circa 543.000 Quadratmeter Bürofläche stehen in der Bundeshauptstadt derzeit zur kurzfristigen Anmietung bereit. Colliers erwartet bis Jahresende einen nur marginalen Anstieg des Leerstandes, so dass die Drei-Prozent-Marke wahrscheinlich nicht überschritten wird.
In diesem Jahr werden circa 684.000 Quadratmeter Bürofläche in Berlin fertiggestellt, davon sind fast 530.000 Quadratmeter bereits vorvermietet. Das entspricht einer Vorvermietungsquote von 77 Prozent. Bis zum Jahresende 2023 werden, nach aktuellem Stand, mehr als 1,8 Millionen Quadratmeter Büroflächen neu geschaffen, so Colliers.
Die Spitzenmiete für Berliner Büroflächen blieb mit 39,70 Euro pro Quadratmeter auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahreszeitraum. Verglichen mit dem Vorquartal stieg die Spitzenmiete wieder um 80 Cent an. Der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter Bürofläche kostet derzeit 27,30 Euro. Das bedeutet einen leichten Rückgang um 1,4 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitpunkt. Lehmann: „Bis Ende 2022 werden die Mietpreise aufgrund der hohen Nachfrage gerade in Neubauprojekten in zentralen Lagen weiter ansteigen.“
„Wir stellen fest, dass der Berliner Markt inzwischen fast das Vor-Corona-Niveau erreicht hat. Die Sicht in die Zukunft ist optimistisch. Bereits bis Jahresmitte konnte eine Reihe großer Deals zum Abschluss gebracht werden. Wir gehen davon aus, dass die großvolumigen Gesuche auf dem Markt im Schlussquartal unterschrieben werden. Daher halten wir einen Flächenumsatz für das Gesamtjahr von 800.000 Quadratmeter bis 850.000 Quadratmeter für durchaus realistisch“, fasst Lehmann zusammen. (DFPA/JF1)
Colliers International Deutschland ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Das Dienstleistungsangebot umfasst unter anderem die Vermietung und den Verkauf von Büro-, Gewerbe-, Hotel-, Industrie-, Logistik- und Einzelhandelsimmobilien, Fachmärkten, Wohnhäusern und Grundstücken.