Colliers International: Logistikrenditen im Sinkflug
Der Industrie- und Logistikimmobilienmarkt in Deutschland verzeichnete nach Angaben des Immobiliendienstleisters Colliers International in den vergangenen neun Monaten ein Transaktionsvolumen von insgesamt rund 6,2 Milliarden Euro und positioniert sich mit einem Marktanteil von rund 16 Prozent am gesamtgewerblichen deutschen Immobilienmarkt aktuell auf Platz drei nach Büro (46 Prozent) und Einzelhandel (20 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Investitionsvolumen von Industrie- und Logistikimmobilien von 3,2 Milliarden Euro auf 6,2 Milliarden Euro nahezu verdoppelt.
Das Jahr wurde bislang vor allem von mehreren großvolumigen Porfolio- und gesamten Unternehmensübernahmen geprägt, so dass bereits zum Halbjahr ein neuer Rekord am deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt verzeichnet werden konnte. Besonders marktprägend zeigte sich die Übernahme von Logicor durch China Investment Corporation mit rund zwei Milliarden Euro als auch der Hansteen-Deal, bei dem über 100 Immobilien für rund eine Milliarde Euro den Eigentümer wechselten. Im Vergleich zum vergangenen Jahr stieg somit der Anteil der Portfoliokäufe von 40 Prozent auf beachtliche 71 Prozent (circa 4,4 Milliarden Euro) an.
Vor allem offene Immobilien- und Spezialfonds zeigten sich als aktivste Käufergruppe und investierten in den letzten neun Monaten rund 4,3 Milliarden Euro beziehungsweise 69 Prozent in deutsche Industrie- und Logistikimmobilien. Sie waren auch für rund 57 Prozent der Portfolio-Deals verantwortlich. Auf Platz zwei positionieren sich Vermögensverwalter (Asset-/Fondsmanager) mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von knapp 1,1 Milliarden Euro beziehungsweise rund 17 Prozent. Mit großem Abstand folgen Projektentwickler und Bauträger, die rund 251 Millionen Euro investierten und damit auf einen einstelligen Marktanteil von lediglich vier Prozent kommen.
Auf Verkäuferseite zeigten sich ebenfalls Vermögensverwalter (Asset-/Fondsmanager) aktiv und veräußerten Immobilien im Wert von rund 3,6 Milliarden Euro beziehungsweise 58 Prozent. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch Projektentwickler, die den meisten Anteil auf sich vereinten. Diese erreichten mit Verkäufen bislang rund 843 Millionen Euro (14 Prozent).
Mehr als zwei Drittel des investierten Kapitals (circa vier Milliarden Euro) ist auf ausländische Investoren zurückzuführen. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Steigerung um satte 52 Prozent. Bedingt durch den Verkauf der Blackstone-Tochter Logicor an den chinesischen Staatsfonds China Investment Cooperation, der allein fast ein Drittel des gesamten Investitionsvolumens ausmacht (2,1 Milliarden Euro) fällt der asiatische Marktanteil in diesem Jahr außerordentlich hoch aus (40 Prozent). Das Interesse aus dem Ausland hat sich im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren nochmal deutlich erhöht und internationale Investoren kommen wieder stärker zum Zug. Vor allem sind es gesamte Unternehmensübernahmen, die besonders von ausländischen Investoren bevorzugt werden, um Investitionschancen im großen Rahmen nutzen zu können.
Innerhalb von zwölf Monaten sank die erzielbare Brutto-Spitzenrendite für Logistikimmobilien in den deutschen Top 7-Investmentzentren um 95 Basispunkte auf aktuell 4,7 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung Colliers International
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden. (mb1)
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