Colliers-Studie: Institutionelle Investoren erhöhen auch 2015 ihr Immobilien-Engagement
Institutionelle Anleger werden ihre Zielvorgaben für Immobilieninvestitionen in diesem Jahr voraussichtlich von 9,4 Prozent im letzten Jahr auf nun 9,6 Prozent anheben. Das ist eines der Ergebnisse der Studie „How long will this property bull market last?“ von Colliers International. Dieser prozentuale Anstieg bedeutet in absoluten Zahlen ein Plus von 52,5 Milliarden US-Dollar. Damit steige auch die Gesamtkapitalmenge, die in diesem Jahr in den weltweiten Immobilienmarkt investiert wird, deutlich.
Der Zuwachs folgt auf eine Erhöhung um 105 Milliarden US-Dollar im Vorjahr, ausgehend von einer durchschnittlichen Steigerung der Zielvorgaben von 8,9 Prozent bezogen auf das Jahr 2013. Überträgt man diese Allokationsquote auf Kapitalbeteiligungs- und Staatsfonds, beliefe sich die Gesamtsteigerung auf 160 Milliarden US-Dollar 2014 und 80 Milliarden US-Dollar 2015. Derzeit werden weltweit insgesamt 32 Billionen US-Dollar von Fonds verwaltet.
Ignaz Trombello, Head of Investment bei Colliers International Deutschland: „Die Kapitalmenge als Triebkraft für das Investitionsvolumen ist mitnichten ein neuartiges Phänomen, sie bleibt im aktuellen Zyklus aber ungebrochen. Was jedoch neu ist, ist das Ausmaß, in dem sich Immobilieninvestitionen globalisiert haben. Fonds müssen über ihre Landesgrenzen hinausblicken, um ihren Immobilieninvestitionsziele erfüllen zu können. Das ergibt sich aus den außergewöhnlich niedrigen Zinssätzen und einem internationalen Streben nach Renditen. Denn Immobilien bieten im Vergleich zu Anleihen und Aktien relativ hohe Erträge, und Europa ist auch weiterhin ein beliebtestes Ziel für eher risikofreudige Anleger.“
Nach Angaben von Colliers International besteht aufgrund der bislang nie dagewesenen Kapitalmenge eine „einmalige Chance“, Investitionen in die Entwicklung produktiver Produkte zu tätigen, die langfristige Werte schaffen. Infrastrukturvorhaben wie Flughäfen, Universitäten, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen erfordern oft lange Anlaufphasen und große Kapitalmengen, bieten aber auch langfristige Renditen, was sie für Staatsfonds interessant macht.
Trombello: „Das Hauptproblem im aktuellen Immobilienzyklus ist, dass zu viel Liquidität ein und demselben Produkt hinterherjagt. Gibt es genügend für Investitionen geeignete Bestandsimmobilien, um der stetig wachsenden Nachfrage gerecht zu werden? Wenn Sie auf Immobilien zielen, die Ihnen langfristige Einnahmen bescheren, die für Verbindlichkeiten verwendet werden können, dann lautet die Antwort ‚Nein‘ – vor allem angesichts der Entwicklung hin zu kürzeren Gewerbemietdauern. Infrastrukturprojekte schaffen den notwendigen Rahmen zur Erschließung neuer Gebiete, die wiederum neue Möglichkeiten zum Aufbau individueller Immobilieninvestments entstehen lassen. Die größte Chance in der Immobilienwirtschaft besteht in der Neuformung des Immobilienzyklus anstelle der bekannten Routine. Das erfordert den Mut, neue Chancen zu suchen, die Wachstum ermöglichen und so eine Nachfrage nach technisch hochwertigen, modernen Gewerbeimmobilien erfüllen.“
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein internationales Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Weltweit sind nach Angaben des 1976 gegründeten Unternehmens 15.800 Mitarbeiter in 485 Büros in 63 Ländern für Colliers tätig. (TH1)