Corporate Bonds: Neuemissionsvolumen mit deutlichem Zuwachs im ersten Quartal
Die Volatilität an den Rentenmärkten bleibt hoch, da die Marktteilnehmer ihre Zinssenkungserwartungen kontinuierlich an die Inflations- und Konjunkturentwicklung sowie die Rhetorik der Notenbankvertreter anpassen. Trotz des deutlichen Renditeanstiegs im ersten Quartal 2024 zeigten sich die Risikoaufschläge von Euro-Unternehmensanleihen vergleichsweise stabil, so meldet die DZ Bank.
Der Gesamtertrag von Corporate Bonds liegt Year-to-Date um die Nulllinie, da der positive Spreadertrag (Carry) von den aus der Zinsbewegung resultierenden Marktwertverlusten kompensiert wird. Immobilienanleihen weisen nach der anhaltenden Spreadeinengung aktuell den mit Abstand höchsten Total Return auf (plus 1,2 Prozent). Bonds aus dem Sektor „Nahrung“ lieferten aufgrund des niedrigen Spreadniveaus und der überdurchschnittlich langen Duration mit -0,6 Prozent den schwächsten Ertrag.
Insgesamt finde derzeit eine geringe Spread-Differenzierung zwischen den Sektoren statt. Dsie DZ Bank prognostiziert ausgehend vom aktuellen Niveau in den nächsten Monaten einen moderaten Rückgang der Risikoaufschläge. Corporate Emittenten hätten das aktuell gute Kapitalmarktumfeld genutzt und nicht nur wie üblich im Januar, sondern auch im Februar und März ein hohes Volumen an Neuemissionen emittiert. Mit 138 Milliarden Euro liegt das Angebot um 31 Prozent über dem Wert des ersten Quartals 2023. Unternehmen aus der Automobilbranche führen die Liste mit einem Volumen von knapp 25 Milliarden Euro an, haben mit Fälligkeiten von 42 Milliarden Euro im Jahr 2024 aber auch den größten Refinanzierungsbedarf. Es werde eine Abschwächung der Primärmarktaktivität im weiteren Jahresverlauf erwartet, das Emissionsvolumen 2024 dürfte den Vorjahreswert (346 Milliarden Euro) jedoch übertreffen. Im Vergleich zum Gesamtjahr 2023 stieg der Anteil nachhaltiger Unternehmensanleihen von 29 Prozent auf 31 Prozent wieder leicht an. Getrieben wurde diese Entwicklung von einem Zuwachs von fast einem Viertel auf knapp 36 Milliarden Euro bei Green-, Social-, und Sustainability-Bonds (GSS), wobei Green Bonds mit einem Anteil von 90 Prozent bei den Use-of-Proceeds-Anleihen den mit Abstand größten Anteil am Volumen ausmachten. (DFPA/mb1)
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