DAI: Engel fordert von der Politik ein deutliches Zeichen pro Aktie und Kapitalmarkt
Auf dem Jahresempfang des Deutschen Aktieninstituts (DAI) forderte der neu gewählte Präsident Dr. Hans-Ulrich Engel die Politik auf, in der nächsten Legislaturperiode ein deutliches Zeichen pro Aktie und Kapitalmarkt zu setzen. Er bot der Politik einen offenen Dialog zu kapitalmarktpolitischen Themen an.
Die anstehende Bundestagswahl biete der Politik die Gelegenheit, sich pro Aktie und Kapitalmarkt zu positionieren, so Engel. Er verwies dabei auf die im Positionspapier zur Bundestagwahl vorgelegten Forderungen des DAI. Ohne eine ehrliche Debatte über die Pflichten börsennotierter Unternehmen, bei denen zu viel Bürokratie herrsche und zu viele gesellschaftliche Debatten ihren Niederschlag fänden, könne der Rückgang der Zahl börsennotierter Unternehmen nicht gestoppt werden. Engel sprach auch die Abgeltungsteuer an, deren diskutierte Abschaffung nicht zu einer weiteren Belastung der Aktienanlage führen dürfe. Schließlich müsse in der Debatte um die Zukunftsfähigkeit der Rente mehr über die Chancen der Aktien gesprochen werden, sagte Engel. Diese sei aufgrund ihrer Rendite bei langen Anlagezeiträumen prädestiniert für den langfristigen Aufbau einer privaten Zusatzrente. Dort müsse die Politik Mut zeigen und den Einsatz von Aktien gezielt fördern.
„Das Deutsche Aktieninstitut wird auch unter meiner Präsidentschaft nicht müde werden, diese Zusammenhänge zu erklären“, betonte Engel. „Dies gelingt aber nur über den Dialog mit der Politik und der Öffentlichkeit. Seien Sie versichert, dass ich mir die Zeit dafür nehmen werde.“
Werner Baumann nutzte den Abendempfang, um mit sehr persönlichen Dankesworten nach vier Jahren Amtszeit als Präsident des DAI zu nehmen. Ein Thema, das das Deutsche Aktieninstitut auch in Zukunft sehr aktiv begleiten solle, sei die Stärkung der Wagniskapitalfinanzierung. Er begrüßte das vom Bundeswirtschaftsministerium vorgelegte Eckpunktepapier, das unter anderem darauf abziele, das Volumen an Wagniskapitalfinanzierung von derzeit 0,27 Promille des Bruttoinlandsprodukts auf 0,6 Promille anzuheben. Nur wenn es gelinge, ausreichend finanzielle Mittel zu Verfügung zu stellen, betonte Baumann, könnten aus den vielen innovativen Ideen unserer Start-Up-Unternehmen auch marktfähige Produkte werden.
Engel dankte Baumann für sein großes Engagement als Präsident und seine Bereitschaft, weiter im Präsidium des Deutschen Aktieninstituts mitzuarbeiten. „Es gilt, die Arbeit für Aktie und Kapitalmarkt fortzusetzen, denn bei den vielfältigen Problemen unserer Zeit müssen Aktien und Kapitalmärkte Teil der Lösung sein“, hob Engel hervor.
Quelle: Pressemitteilung DAI
Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) arbeitet als Interessenvertreter aktiv an der Gestaltung der deutschen und europäischen Kapitalmärkte und ihrer Rahmenbedingungen mit. Die rund 200 Mitglieder sind börsennotierte Aktiengesellschaften, Banken, Börsen, Investoren und andere Marktteilnehmer. Das DAI wurde 1953 gegründet und unterhält Büros in Frankfurt am Main, Berlin und Brüssel. (mb1)