Danske Invest: Veränderte Notenbankpolitik schadet weder Zinsen noch Wirtschaft
Robuste Unternehmensgewinne und ein freundliches gesamtwirtschaftliches Klima erhöhen die relative Attraktivität von Aktien gegenüber Anleihen. Mit dieser Begründung übergewichtet der dänische Vermögensverwalter Danske Invest Aktien um zehn Prozent und untergewichtet im gleichen Umfang Anleihen. Die Renditeerwartung für globale Aktien liegt in lokaler Währung auf Sicht der kommenden zwölf Monate bei acht bis zwölf Prozent.
„Wir befinden uns jetzt in einer Phase der Erholung, in der das Wachstum auf eigenen Füßen zu stehen scheint und nicht länger von der Beatmungsmaschine der Zentralbanken abhängig ist“, sagt Tine Choi, Chefstrategin der Danske Bank. Nach einer instabilen Phase infolge der Finanzkrise habe sich das globale Wachstum seit Anfang 2016 beschleunigt und im ersten Halbjahr dieses Jahres 3,4 Prozent erreicht. Damit wurden die langfristigen Erwartungen um rund einen kompletten Prozentpunkt übertroffen, heißt es bei Danske Invest. An den Arbeitsmärkten gehe es aufwärts, der private Konsum sei robust und die Unternehmensinvestitionen würden steigen.
Der dänische Vermögensverwalter spricht von einer sich selbsttragende Wirtschaft – wenn auch mit dem Vorbehalt, dass das geldpolitische Experiment der Zentralbanken noch keineswegs vorüber sei.
Die große Frage sei, wie die Finanzmärkte auf die quantitative Straffung der Zentralbanken reagieren. Dabei müssten erstens andere Nachfrager als Ersatz für die Zentralbanken einspringen, da ohne andere Käufer die Anleihenkurse fallen und die Renditen steigen würden. Ein zurückgehendes Angebot an Anleihen erwartet Danske Invest nicht, da die meisten Volkswirtschaften ein Defizit haben und sich Geld zu Finanzierungszwecken leihen müssten. Zweitens dürfte die Liquidität abnehmen, da das Geld, das die Notenbanken nicht wieder anlegen, dem Wirtschaftskreislauf fehlen wird. Dies dürfte die Fähigkeit der Banken zur Kreditvergabe begrenzen. Abgesehen von diesen beiden Herausforderungen erwartet Danske Invest, dass die anstehende Straffung behutsam, erwartungsgemäß und gut angekündigt verlaufen und entsprechend keine bedeutenden Auswirkungen auf die Zinsen oder die Wirtschaft haben werde.
Quelle: Marktbericht Danske Invest
Danske Invest ist ein dänischer Vermögensverwalter dessen Fonds ein Gesamtvermögen von rund 90 Milliarden Euro verwalten. (TS1)