"Der Höhenflug der US-Aktienbörsen - bislang keine Abkopplung von der Realität"

Seit die Börsenkurse im späten Frühjahr 2020 eine sehr dynamische Aufwärtsentwicklung einschlugen, scheint es, als hätten sich die Börsen von ihrer Funktion als wirtschaftliche Indikatoren verabschiedet. Besonders erstaunlich schien das Auseinanderklaffen von Wirtschaftswachstum und der Entwicklung an den Aktienmärkten in den USA. Dort erreichten Indizes schon bald nach den Tiefständen im März 2020 neue Rekordhochs, während die Corona-Pandemie das Land härter traf als jedes andere westliche Industrieland. Doch die Kursentwicklungen des Aktienmarktes im Pandemiejahr 2020 waren mitnichten irrational (auch wenn für einzelne Titel immer das Gegenteil gelten kann). Das zeigt eine aktuelle Studie des Flossbach von Storch Research Institute.

Laut der Studie lassen sich für die positive Entwicklung an den US-Aktienmärkten vor allem zwei Erklärungsfaktoren anführen: Einerseits haben die umfangreichen geld- und fiskalpolitischen Hilfsmaßnahmen dazu geführt, dass die Marktteilnehmer die ultraniedrigen Zinsen als nachhaltig ansehen. „Niedrige Diskontierungszinsen lassen die Gegenwartswerte der erwarteten künftigen Unternehmensgewinne und damit deren Aktienkurse in die Höhe schnellen“, erklärt Studienautor Kai Lehmann. Zum anderen hat der Aktienmarkt nicht über alle Unternehmen hinweg einen Kursauftrieb erfahren. Vielmehr haben die Marktteilnehmer unter Unternehmen und Branchen klare Krisengewinner und -verlierer ausgemacht.

Zudem eilt der US-amerikanische Aktienindex S&P 500 der Wertentwicklung des europäischen Indizes Stoxx 600 schon seit vielen Jahren davon. Hatten beide Indizes im Jahr 2010 noch eine ähnlich hohe Marktkapitalisierung von etwa zehn Billionen US-Dollar, stieg die aggregierte Marktkapitalisierung bis Ende 2020 beim Stoxx 600 auf 13,4 Billionen US-Dollar, beim S&P 500 jedoch auf 33 Billionen US-Dollar an.  Dabei war das wirtschaftliche Umfeld in den USA und Europa in den vergangenen zehn Jahren vergleichbar: So fiel das Wachstum in den USA im vergangenen Dezennium zwar etwas höher aus, dafür profitierten die europäischen Märkte von etwas niedrigeren Zinsen.

Interessant sei zudem ein Blick auf die Indexkomponenten, so die Studie. Denn Technologiewerte machten bereits im Jahr 2010 etwa 15,7 Prozent am S&P 500 aus, aber nur 1,7 Prozent vom Stoxx 600. Demgegenüber waren Banken und Finanzwerte im europäischen Aktienindex mit 21,7 Prozent gewichtet, im US-Index aber hingegen mit 13,1 Prozent. Am stärksten an Indexgewicht gewonnen haben von 2010 bis 2020 in beiden Indizes Technologiewerte und zyklische Konsumwerte. Während bei Letzteren die Gewichtung in beiden Indizes ähnlich hoch ausfiel, machen Technologiewerte inzwischen 27,7 Prozent am S&P 500, aber nur sieben Prozent am Stoxx 600 aus. In Europa und in den USA zählten ähnlich hoch gewichtete Energiewerte zu den größten Verlierern. In Europa mussten zudem die Finanzwerte deutlich mehr Federn lassen als in den USA.

„Der US-Aktienmarkt profitierte also in erster Linie von den Kursgewinnen zukunftsträchtiger Technologieunternehmen“, sagt Lehmann. Dort sei seit dem Jahr 2016 eine deutliche Marktkonzentration zu beobachten. So repräsentieren die fünf größten Unternehmen in den USA ein Viertel der Marktkapitalisierung. Im Stoxx 600 machen die größten fünf Positionen nur 13 Prozent aus. Die Gefahr einer Blase wie im Jahr 2000 sei laut Studie eher nicht zu erkennen, denn die Gewinne der (fünf größten) Technologieunternehme konnten mit der Kursentwicklung mithalten. So steuern die Technologieunternehmen mittlerweile ein Viertel der gesamten Gewinne zum Gesamtgewinn des Index bei. (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Flossbach von Storch

Die Flossbach von Storch AG ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in Köln. Das im Jahr 1998 von Bert Flossbach und Kurt von Storch gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 260 Mitarbeiter und verwaltet ein Anlagevolumen von über 67 Milliarden Euro.

www.fvsag.com

Zurück

Wirtschaft, Märkte, Studien

Eine junge und wachsende Bevölkerung dürfte in den kommenden Jahren das ...

Der Traum von der eigenen Immobilie hat wegen des Zinsanstiegs der vergangenen ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt