Der Kampf gegen den Ökozid

Die Organisation Stop Ecocide fordert ein neues, hartes Umweltstrafrecht, um diese Verbrechen zu verhindern und ihre Verursacher zur Verantwortung zu ziehen. Im aktuellen Magazin der auf nachhaltige Geldanlagen spezialisierten GLS Bank verdeutlicht der Leiter der deutschen Abteilung, Wolf-Christian Hingst, seine persönliche Motivation, die Bewegung und ihre politische Relevanz.

Das Konzept des Ökozids als internationales Verbrechen entstand laut Hingst vor rund 50 Jahren während des Krieges der USA gegen Vietnam. Grund dafür war der militärische Einsatz von 45 Millionen Litern Agent Orange, einem chemischen Entlaubungsmittel, das mit hochtoxischem Dioxin ein Siebtel der Gesamtfläche Vietnams langfristig kontaminierte. Mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung, Tierwelt und Natur. Heute sind es in erster Linie kapitalistische Motive, die die Zerstörung der Natur billigend in Kauf nehmen und vorantreiben.

„Die Anerkennung von schwerer Naturzerstörung als Kapitalverbrechen statt Kavaliersdelikt nützt unmittelbar allen Menschen und Organisationen, die sich für Naturschutz einsetzen“, sagt Hingst. Viele Staaten, Parlamente, Organisationen und Prominente unterstützen die Forderung, Ökozid als fünftes Verbrechen gegen den Frieden in das Rom-Statut des Internationalen Strafgerichtshofs aufzunehmen.

Hingst sieht eine politische Chance für sozialen Zusammenhalt und gesellschaftliche Veränderung, da das Ökozid-Konzept Gerechtigkeit und Verantwortung in den Fokus stellt. „Die Politik muss den Rahmen schaffen, in dem wir unserer Verantwortung gerecht werden können“, fordert Hingst. Das Ökozid-Konzept sei „pro Wirtschaft“ gedacht, da es verantwortungsvolle Unternehmen vor skrupelloser Konkurrenz schützt.

Dabei spielt das Wort „Ökozid“ für Hingst eine wichtige Rolle. „Ökozid ist ein mächtiges Wort. Es beschreibt so deutlich wie kein anderes, um was es geht: nichts weniger als die Zerstörung der Lebensgrundlagen auf unserem Planeten. Allein die Nutzung des Wortes hat schon Wirkung. Es schmerzt in den Ohren und im Herzen“, so Hingst. Es lehne sich an den Begriff „Genozid“ an und beschreibt Verbrechen von globaler Tragweite. „Die beiden Tatbestände sind jedoch in keiner Weise vergleichbar: Während gerade der Vorsatz, ganze Gruppen auszulöschen, den Genozid zum Crime of Crimes macht, ist es beim Ökozid die billigende Inkaufnahme der Zerstörung“, stellt Hingst klar.

Der aktuelle rechtliche Rahmen in der EU sei durch das neue Umweltstrafrecht zwar gestärkt, aber es gebe weiterhin Lücken.  „Im neuen EU-Umweltrecht, genauer gesagt, in der Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt, werden die Mitgliedsstaaten ausdrücklich aufgefordert, über diese Mindeststandards hinauszugehen. Genau das ist unser Fokus derzeit“ so Hingst. Er fordert, dass die Mitgliedsstaaten ein eigenständiges Ökozid-Gesetz einführen: „Diese Umsetzung in Europa ist ein zentraler Meilenstein auf dem Weg, Ökozid als fünftes Verbrechen gegen den Frieden einzuführen und international zu ächten. Um diese beiden Ziele zu erreichen, ist die Unterstützung aus der Zivilgesellschaft und insbesondere der Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Nur so kann die Politik davon überzeugt werden, dass diese Schritte nicht nur moralisch geboten, sondern auch angebracht und ungefährlich sind. Insofern ist die Unterstützung der GLS-Bank ganz besonders wertvoll“. (DFPA/abg)

Das ganze Gespräch finden Sie hier.

Weitere Infos: https://www.stopecocide.de/

Die GLS Investment Management GmbH (GLS Investments), eine 100-prozentige Tochter der GLS Bank, ist ein Anbieter sozial-ökologischer Investmentfonds. Die GLS Investments hat ihren Sitz in Bochum und ist weltweit tätig.

www.gls-investments.de

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