"Der lange und schmerzliche Kampf gegen die Inflation"

So sehr sich auch ein wirtschaftlich starkes und bedeutendes Europa gewünscht wird, so deutlich muss festgestellt werden, dass die Musik schon seit längerem woanders spielt. Europa hinkt hinterher – und zwar mit erheblichem Abstand, der sich weiter vergrößert, schreibt Rainer Weyrauch, Mitglied des Managementgremiums für die Vermögensverwaltungen und Leiter der Niederlassung Köln der Fürst Fugger Privatbank, im aktuellen Monatskommentar der Privatbank.

In den USA hat sich die Notenbank zum Ziel gesetzt, die Inflation mit allen Mitteln zu bekämpfen. Dafür nimmt sie laut Weyrauch zumindest vorübergehend erhebliche wirtschaftliche Einbußen in Kauf. So seien die Folgen bereits in vielen Branchen zu spüren. Die Preise für Rohstoffe wie Weizen, Kupfer, Aluminium oder Öl teilweise liegen beispielsweise unter dem Niveau vor Kriegsausbruch. Nicht jedoch in Europa, wo der Euro gegenüber dem Dollar stark verloren hat. Dort werden die Effekte später eintreten.

Gleichzeitig bekommen die US-Amerikaner wieder über vier Prozent Zinsen für kurze sichere Anlagen. Das saugt Geld aus den Investitionen, den Immobilienmärkten und auch aus den Aktienmärkten – aber auch aus den Entwicklungsländern, konstatiert Weyrauch. Wurden Investitionen bislang durch Verschuldung mit billigem Geld gehebelt, habe nun in vielen Finanz- und Wirtschaftsbereichen die große Enthebelung (deleverage) eingesetzt. Damit werde ein klares Ziel verfolgt: Die Überhitzung der Wirtschaft und damit die Inflation sollen eingefangen werden, weiß der Experte. Bislang noch ohne sichtbaren Erfolg. Dies liege laut Weyrauch nicht zuletzt daran, dass der US-Arbeitsmarkt nach wie vor überhitzt ist. Es fehlen die Arbeitskräfte. Wir werden uns daher noch ein paar Monate gedulden müssen, bis die Maßnahmen wirken.

„Wenn Europa in einem Punkt schneller ist als die USA, dann ist es die Rezession. Die wird in der Eurozone aller Voraussicht nach früher eintreten als in den USA“, so Weyrauch. Erneut zeige sich, dass die europäische Wirtschaft weniger robust ist als die amerikanische. Zusätzlich anfällig sei sie durch die schwierigere und damit teurere Energieversorgung. Immer mehr Unternehmen denken mittlerweile darüber nach, Teile ihrer Produktion in die USA zu verlegen. Neben vielen regulatorischen und bürokratischen Aspekten sei allein die Energie-Autarkie der USA ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil. Seine Folgen werden langfristig unübersehbar sein.

„Der US-Zins und die US-Inflation bleiben auf Sicht die wesentlichen Einflussfaktoren für die Märkte. Wer jetzt längere, solide Unternehmensanleihen kauft, kann sich attraktive Renditelevels von fast vier Prozent für die kommenden Jahre sichern. Auf der Aktienseite haben die Anleger alles richtig gemacht, die auf Substanzwerte mit stabilen Geschäftsmodellen und eigener Preissetzungsmacht gesetzt haben. Sie sollten diese behalten. Wenn nämlich die ersten Signale der Entspannung kommen, dürfte es an den Aktienmärkten sehr schnell nach oben gehen. Wer ausreichend Liquidität auf der Seite hat, kann die kommenden Monaten nutzen, um sein Portfolio um weitere günstige Werte zu ergänzen. Einer alten Kaufmannsregel zufolge liegt ja der Gewinn bekanntlich im Einkauf“, so Weyrauch abschließend. (DFPA/JF1)

Die Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Augsburg. Die Bank versteht sich als professioneller Finanzdienstleister für alle Anliegen rund um die private Geldanlage vermögender Privatkunden.

www.fuggerbank.de

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