Deutsche sparen doppelt so viel wie im Vorjahr
Im zweiten Jahresviertel stieg die Sparrate in Deutschland auf 20,1 Prozent des verfügbaren Einkommens. Im Vorjahr sank der Anteil in besagtem Zeitraum auf rund zehn Prozent. Wie aus einer neuen Infografik des Research- und Nachrichtenportals „Handelskontor“ hervorgeht, zeigt sich der Trend auch international. In Kanada hat sich demnach die Sparquote sogar verfünffacht.
Mehr als die Hälfte der Bundesbürger (62 Prozent) legt regelmäßig Geld zur Seite. Davon nennen 45 Prozent das „Sicherheitssparen für Notfälle“ als Grund. Lediglich 30 Prozent geben an, sich langfristig ein Vermögen aufbauen zu wollen.
Wie die Infografik zeigt, liegt rund 40 Prozent des Vermögens der privaten Haushalte in Deutschland in Form von Bargeld und Einlagen vor – Geld, dass aufgrund der Inflation im Laufe der Zeit weniger wird. Entgegen der Empfehlung von Vermögensverwaltern, rund 57 Prozent des Vermögens in Wertpapiere zu investieren, fallen in Deutschland tatsächlich nur 6,9 Prozent der Vermögenswerte auf Aktien.
Indes könnte sich die hohe Sparquote sogar kontraproduktiv auf die Wirtschaft auswirken, schreibt Raphael Lulay, Herausgeber von „Handelskontor. Denn angeschlagenen Unternehmen könnten Umsätze einbrechen. Im ungünstigsten Fall führe dies zu einem Mehr an Insolvenzen. „Sobald wiederum eine kritische Masse erreicht ist, könnte dies auch für Geldinstitute zu einem Problem werden. Ob diese gewappnet hierfür sind, wird sich noch zeigen müssen. Das folgende Börsenjahr könnte allerdings einige Überraschungen bereithalten“. Noch stehe allerdings der Konjunktiv. (DFPA/JF1)
Quelle: Infografik „Handelskontor“