Deutsche Start-ups erzielen Rekordbewertungen

Immer mehr deutsche Startups erreichen Milliarden-Bewertungen und qualifizieren sich damit als sogenannte „Einhörner“: Zu Beginn des Jahres 2022 lag die Zahl dieser Einhörner bei 24 – ein Jahr zuvor waren es nur sechs. Der Anstieg ergibt sich auch aus zuletzt sehr hohen Summen, die externe Geldgeber in Deutschlands Top-Start-ups investiert haben: Allein die 18 deutschen Start-ups, deren Bewertung im Lauf des Jahres die Eine-Milliarde-US-Dollar-Schwelle überschritten hat, sammelten im Jahresverlauf insgesamt 7,1 Milliarden US-Dollar ein. Das geht aus der aktuellen EY-Studie „A sky full of Unicorns: German Tech start-ups shape the economy“ hervor.

Das deutsche Startup, in das bislang die höchste Summe investiert wurde, ist das Berliner Fintech N26 – seit der Gründung im Jahr 2013 erhielt das Unternehmen von seinen Geldgebern insgesamt 1,7 Milliarden US-Dollar. Dahinter folgt das Münchner Software-Unternehmen Celonis mit einer Investitionssumme von 1,4 Milliarden US-Dollar und der Münchner Mobilitätsanbieter Flixmobility, der auf 1,3 Milliarden US-Dollar kommt.

Und weitere Einhörner sind im Anmarsch: Laut der Studie stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Startups, die seit ihrer Gründung mindestens 100 Millionen US-Dollar erhalten haben, von 39 auf 62. 41 dieser Top-Startups haben ihren Sitz in Berlin, 14 in München.

Dr. Thomas Prüver, Partner bei EY: „Im laufenden Jahr werden zahlreiche weitere Unternehmen bei ihrer Bewertung die Milliarden-Grenze überspringen.“ Vor allem Fintechs können sich derzeit über hohe Bewertungen freuen: Von den derzeit 24 Einhörnern sind acht Fintechs, jeweils vier sind im Online-Handel oder als Mobilitätsdienstleister, drei sind im Bereich Software & Analytics tätig.

Der Anstieg der Zahl der Einhörner im Jahr 2021 ist zum Teil auf das relativ niedrige Finanzierungsniveau im Corona-Jahr 2020 zurückzuführen. Prüver: „Nach der Zurückhaltung im Jahr 2020 war der Anlagedruck bei den Investoren groß, die Schatullen voll. Gleichzeitig ist ein intensiver Wettbewerb um attraktive Zielunternehmen entbrannt, was die Bewertungen nach oben treibt. Und: Das Niedrigzinsumfeld und die Inflationserwartungen haben die Attraktivität alternativer Investitionsmöglichkeiten noch weiter erhöht.“ Hinzu komme, dass die Professionalisierung des Tech-Ökosystems in Deutschland deutlich zugenommen habe, vorangetrieben von dem Netzwerk und dem Kapital früherer erfolgreicher Gründer und Investoren.

Für 2022 erwartet der EY-Experte ein anhaltend starkes Investitionsgeschehen in Deutschland. Dafür dürften auch zahlreiche neue Risikokapitalfonds sorgen, die am deutschen Markt aktiv sind. Allein im vergangenen Jahr erreichte das Gesamtvolumen der neuen Fonds mit Deutschland-Fokus ein Volumen von 9,6 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahr waren entsprechende Fonds mit einem Gesamtvolumen von 8,6 Milliarden US-Dollar aufgelegt worden. „Die Chancen für vielversprechende Start-ups, Wachstumskapital zu erhalten, waren nie so gut wie heute“, folgert Prüver.

Vor allem nordamerikanische Konzerne interessieren sich für deutsche Start-ups: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 52 Übernahmen deutscher Jungunternehmen durch US-Unternehmen gezählt – 38 mehr als im Vorjahr. Unternehmen aus dem europäischen Ausland haben 49 deutsche Start-ups gekauft, während asiatische Unternehmen nur bei drei Deals zum Zuge kamen. „Deutschland hat sich einen guten Ruf als Startup-Standort erarbeitet, die Sichtbarkeit des deutschen Startup-Ökosystems hat sich in den vergangenen Jahren erheblich verbessert“, sagt Prüver. Das erhöhe die Chancen der Jungunternehmer auf einen erfolgreichen Exit: „Im vergangenen Jahr haben sich die Exit-Möglichkeiten massiv verbessert – sei es durch einen Börsengang oder den Verkauf an einen strategischen oder Finanzinvestor. Damit floss weiteres frisches Geld in das deutsche Start-up-Ökosystem, was nun investiert werden kann.“ (DFPA/JF1)

EY (Ernst & Young) ist ein globales Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung. Der Hauptsitz der Gesellschaft ist London. Die Gruppe beschäftigt über 300.000 Mitarbeiter in mehr als 150 Ländern.

www.ey.com

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