Deutscher Beteiligungsmarkt: Geschäftsklima bleibt gut
Das Geschäftsklima auf dem deutschen Beteiligungskapitalmarkt bleibt im Schlussquartal 2017 auf einem hohen Niveau. Der Geschäftsklimaindex des „German Private Equity Barometers“ beendet das Jahr nur 4,0 Zähler unter dem Rekordwert des Vorquartals mit 66,1 Saldenpunkten. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage klettert um 1,1 Zähler auf 71,6 Saldenpunkte. Der Wert für die Geschäftserwartung geht um 9,1 Zähler auf 60,7 Saldenpunkte zurück.
Mit Bestwerten sowohl beim Fundraising-, Abschreibungs- und Innovationsklima sowie beim Exit- und Förderumfeld steht das vierte Quartal exemplarisch für die Rekordstimmung im Jahr 2017. „Allein das anhaltende Stimmungstief bei den Einstiegspreisen belastet das Klima“, so die Förderbank KfW, die das „German Private Equity Barometer“ zusammen mit dem Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften (BVK) exklusiv für das „Handelsblatt“ berechnet.
„Die Beurteilung der Innovationskraft von Start-ups durch die Investoren hält derzeit mit der Entwicklung der VC-Einstiegspreise Schritt“, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. „Die höheren Bewertungen sind im Mittel somit auch Ausdruck größerer Wachstumschancen im Erfolgsfall. Es ist normal, dass Erfolgspotenziale innovativer Technologien und Geschäftsmodelle von verschiedenen Investoren unterschiedlich bewertet werden. Entsprechend gehen auch die Meinungen darüber auseinander, welcher Preis angemessen ist. Dennoch ist die Entwicklung der Einstiegspreise natürlich im Blick zu behalten.“
Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes BVK-Vorstandsmitglied, zieht eine positive Jahresbilanz: „Für den deutschen Beteiligungsmarkt ist ein herausragendes Jahr zu Ende gegangen. Die Stimmung ist über die Segmente hinweg ausgesprochen gut. Dies dürfte sich im Hinblick auf die Investitionen und das Fundraising in Rekordzahlen niederschlagen. Gerade die gute Bewertung des Fundraising- und Exit-Umfelds ist erfreulich und lässt uns optimistisch ins Jahr 2018 blicken. Die ambitionierten Bewertungen dürften zwar bis auf weiteres anhalten, sie eröffnen aber gleichzeitig auch Chancen auf der Exit-Seite.“
Quelle: Pressemitteilung KfW
Die KfW-Bankengruppe ist die größte nationale Förderbank der Welt. Ihre Gründung erfolgte auf der Grundlage des „KfW-Gesetzes“ als eine Anstalt des öffentlichen Rechts.
Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ist die Interessenvertretung der Private-Equity-Branche in Deutschland. Diese umfasst die Private-Equity-Gesellschaften - von Venture Capital über Wachstumsfinanzierung bis zum Buy-Out-Bereich - sowie die institutionellen Investoren, die in Private Equity investieren. Der Verband vertritt rund 300 Mitglieder, davon 200 Beteiligungsgesellschaften. (TH1)