Deutscher Büroimmobilienmarkt dynamischer als erwartet
Büroimmobilien stehen bei nationalen und internationalen Investoren hoch im Kurs. Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank sorgt für einen hohen Kapitalzustrom am Büroimmobilienmarkt. Als Folge steigen die Kaufpreise weiter und die Renditen geraten unter Druck. Insgesamt ist die Entwicklung der Büromärkte deutlich dynamischer als im Frühjahrsgutachten des Rates der Immobilienweisen zu Beginn des Jahres prognostiziert wurde. Die Aussichten für das laufende Jahr sind positiv. Zu diesen Ergebnissen kommen die Teilnehmer einer Online-Pressekonferenz, die der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) veranstaltet hat.
„Insgesamt setzt der deutsche Büromarkt seinen Aufschwung auch im ersten Halbjahr 2015 fort und ist von einem soliden Anlageverhalten der Investoren und überwiegend leicht rückläufigen Renditen gekennzeichnet“, sagt Birgit Lenzen, Head of Capital Markets Deutschland bei Bilfinger Real Estate. „Vor dem Hintergrund des weiterhin hohen Kapitalzuflusses richteten Investoren ihren Fokus zunehmend auch auf B- und C-Städte, was derzeit zu einem intensiveren Wettbewerb und entsprechendem Druck auf die Renditen an diesen Standorten führt“, so Lenzen weiter.
„Investoren muss man inzwischen bei ihrer Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen immer mehr Glück wünschen. Die Nachfrage nach Büroflächen ist ungebrochen hoch, aber die Zahlungsbereitschaft stößt trotz guter Konjunktur auch an ihre Grenzen“, kommentiert Andreas Schulten, Mitglied im Rat der Immobilienweisen und Vorstand der Bulwiengesa AG, die Marktentwicklung. Andere Assetklassen wie Logistik-, Einzelhandels- und Hotelimmobilien sowie die Cityrandlagen der Top-Standorte und die Top-Lagen der B-Städte rückten daher immer stärker in den Fokus institutioneller Anleger.
„Für das laufende Jahr erwarten wir leicht steigende Spitzenmieten in den meisten Märkten, die Durchschnittsmieten dürften seitwärts tendieren. Nur für Spitzenobjekte an Top-Standorten sind Büromieter bereit, noch etwas tiefer in die Tasche zu greifen“, sagt Ken Kuhnke, Leiter Vermietungsmanagement bei der HIH Real Estate. „Unternehmen gehen trotz der guten Konjunkturlage grundsätzlich vorsichtiger mit dem Kostenfaktor Bürofläche um“, erklärt Lenzen.
„In der Vermietung spüren wir, dass Mieter die Raumqualität immer höher gewichten. Sie achten beim Umzug in neue Räumlichkeiten auf eine bessere Flächenauslastung und investieren das auf diese Weise eingesparte Geld in eine höhere Raum- und Aufenthaltsqualität“, sagt Kuhnke. Gefragt seien nach wie vor Innenstadtlagen und campusartige Stadtrandlagen.
Quelle: Pressemitteilung ZIA
Der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) mit Sitz in Berlin ist eine Interessenvertretung der deutschen Immobilienwirtschaft. Er hat die Verbesserung des wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und politischen Umfelds der Immobilienbranche zum Ziel. Als Unternehmer- und Verbändeverband sind im 2006 gegründeten ZIA rund 170 Mitgliedsunternehmen und 23 Mitgliedsverbände zusammengeschlossen. (JF1)