Deutscher Crowdfunding-Markt in Europa auf drittem Platz
Das Volumen des deutschen Crowdfunding-Marktes beträgt 249 Millionen Euro. Damit liegt Deutschland zwar hinter Großbritannien (4,3 Milliarden Euro) und Frankreich (319 Millionen Euro) zurück, ist aber zugleich drittgrößter Crowdfunding-Markt in Europa. Dies ist das Ergebnis der Studie "Europäischen Alternative Finance Survey", die von der University of Cambridge gemeinsam mit der Wirtschaftsprüfergesellschaft KPMG veröffentlicht wurde. Der Bundesverband Crowdfunding hat die europaweit einzige vergleichende Studie unterstützt und ist der exklusive Forschungspartner in Deutschland.
"Durch die Umstellungen im Rahmen des Kleinanlegerschutzgesetzes wurden viele Finanzierungsprojekte ins Jahr 2016 verschoben. Dadurch kam es 2015 zu einem Wachstumsdämpfer", so Jamal El Mallouki, Vorsitzender des Vorstandes des Bundesverbandes Crowdfunding. "An den Quartalszahlen im Jahr 2016 sieht man aber, dass dies nur eine kleine Wachstumsdelle war. Die Branche ist insgesamt sehr optimistisch, dass 2016 erneut ein Rekordjahr im Marktvolumen feststellbar ist."
"Crowdfunding schließt für viele innovative Unternehmen und Projekte eine Finanzierungslücke. Insbesondere wird dringend notwendiges Risikokapital bereitgestellt. Acht Prozent der Investitionen der Crowd kommt über institutionelle Investoren – dies ist ein gutes Zeichen", so Uli Fricke, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands des Bundesverbandes Crowdfunding.
Gleichzeitig spiegelt der Report aber auch wieder, dass insbesondere in Deutschland die Evaluation des aktuellen Regulierungsrahmens nicht nur positiv ausfällt. "Angesichts der Innovations- und Wirtschaftskraft Deutschlands sollte die Bundesregierung die deutsche Crowdfunding-Branche unterstützen, um 2016 im Marktzahlenranking europaweit nach oben zu klettern", ergänzt Tamo Zwinge, Vorstandsmitglied des Bundesverband Crowdfunding. "Dazu bedarf es eines zeitgemäßen Regulierungsrahmens. Mitte September werden wir als Verband dazu einen Vorschlag an die Politik geben, wie Crowdfunding in Deutschland noch besser im europäischen Wettbewerb positioniert werden kann."
Der Report zeigt, dass die Mehrzahl der Plattformen nicht grenzüberschreitend tätig ist. "Crowdfunding über Ländergrenzen hinweg ist aufgrund der restriktiven Festlegung der Schwarmfinanzierungsausnahme im Vermögensanlagegesetz nicht sehr einfach. Andere Länder, vor allem Großbritannien als auch Frankreich, erlauben ihren Crowdfunding-Plattformen, ihre Dienstleistungen über das MiFiD-Regime in andere Länder zu exportieren", so Dirk Littig, Vorstandsmitglied des Bundesverband Crowdfunding.
Quelle: Pressemitteilung Bundesverband Crowdfunding
Der Bundesverband Crowdfunding e.V. mit Sitz in Berlin versteht sich als zentrale Interessensvertretung und Netzwerk der gewerblichen Crowdfunding-Plattformen in Deutschland. (JF1)