Deutscher Einzelhandelsmarkt weltweit gefragtes Expansionsziel
Auf dem deutschen Einzelhandelsvermietungsmarkt wurden im vergangenen Jahr 3.191 Vermietungen registriert. Damit wurde das Niveau des Vorjahres (3.195 Transaktionen) gehalten. Das bisherige Spitzenergebnis aus dem Jahr 2013 mit 3.219 registrierten Transaktionen wurde knapp verfehlt. Der Anteil internationaler Konzepte an den Anmietungen betrug 17 Prozent. Mit einem Anteil von nahezu 21 Prozent aller Vermietungen des Gesamtjahres blieb das letzte Quartal des Jahres – unter Berücksichtigung der Vermietungsleistungen der Vorjahre – hinter den Erwartungen und der überdurchschnittlichen Vermietungsaktivität im vorhergehenden Jahresverlauf zurück. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des weltgrößten Immobiliendienstleisters CBRE.
Mit 23 Prozent entfiel knapp ein Viertel aller Anmietungen auf die sieben deutschen Top-Standorte. Mit 159 beziehungsweise 155 Anmietungen liegen Berlin und Hamburg vor Frankfurt (102) und Düsseldorf (100). Auf den weiteren Plätzen folgen Köln (80) vor München (73) und Stuttgart (51). „Die hohen Vermietungszahlen in den Top-7-Städten und darüber hinaus spiegeln einmal mehr die Attraktivität des deutschen Einzelhandelsmarktes mit seiner polyzentralen Struktur wider, der neben den Top-Standorten mit einer Vielzahl prosperierender Regionalzentren und B-Standorten auch attraktive Standortoptionen für die unterschiedlichsten Konzepte bietet“, erklärt Frank Emmerich, Head of Retail bei CBRE.
Die meisten Neuanmietungen internationaler Konzepte gehen auf Unternehmen aus Frankreich und den USA zurück. So konnten 2016 insgesamt 55 internationale Einzelhandels- und Gastronomiekonzepte registriert werden, die neu in den deutschen Markt eingetreten sind, was damit der höchsten Zahl seit Aufzeichnungsbeginn entspricht. Die verstärkte Expansion internationaler Händler nach Deutschland kann laut CBRE in Teilen als Kompensationsstrategie von Unternehmen gesehen werden, die auf ihren Heimatmärkten unter Druck stehen.
Hotspot für neue Konzepte ist nach wie vor Berlin, wo im vergangenen Jahr mit 19 neuen internationalen Konzepten die meisten Neueintritte registriert wurden. In Düsseldorf und Hamburg wurden jeweils neun Konzepte erstmals auf dem deutschen Markt registriert. Insgesamt vereinen die Top-7-Standorte einen Anteil von 87 Prozent aller Neueintritte auf sich.
Besonders expansiv zeigten sich Konzepte aus Frankreich und dem Vereinigten Königreich. Jeweils neun Unternehmen betraten im vergangenen Jahr erstmals den deutschen Markt. Neben Filialisten aus den USA mit sieben Neueintritten waren es außerdem sechs Konzepte aus Dänemark, die auf den deutschen Markt expandierten.
„Für das Jahr 2017 ist mit einem ähnlich hohen Ergebnis zu rechnen wie im vergangenen Jahr, wobei sich das Gewicht der Anmietungen weiter in Richtung 1A-Lagen verschieben wird“, prognostiziert Emmerich. „Hintergrund sind fehlende Projektentwicklungen im Shopping-Center-Segment. Darüber hinaus dürften auch Fachmarktlagen weiter in den Fokus der Unternehmen rücken“, so Emmerich.
Quelle: Pressemitteilung CBRE
Die CBRE Group, Inc. mit Hauptsitz in Los Angeles und Deutschlandzentrale in Frankfurt am Main ist der größte internationale Dienstleistungsunternehmen für Eigentümer, Investoren und Nutzer auf dem gewerblichen Immobiliensektor. (JF1)