Deutscher Immobilienmarkt: Wohnpreise in Metropolen entkoppeln sich vom Einkommen
Der Aufschwung am deutschen Immobilienmarkt hält an. Wie eine Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) zeigt, legten im vergangenen Jahr neben den städtisch geprägten Regionen Deutschlands auch die ländlichen beim Preiswachstum deutlich zu.
„Trotz der Beschleunigung der Preisdynamiken über das Bundesgebiet hinweg, ist eine Immobilienpreisblase in Deutschland generell nicht zu erkennen. Vielmehr haben sich die Preise für Wohneigentum in den vergangenen zehn Jahren weitestgehend im Einklang mit ihren wichtigsten Fundamentaldaten, den Einkommen und den Mieten, entwickelt“, erklärt BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.
Die Situation in den deutschen Metropolen zeige sich dabei differenzierter als im Bundesdurchschnitt. Dort haben sich die Preise für Wohneigentum signifikant von den verfügbaren Einkommen der Einwohner abgekoppelt. Die Wohnkaufpreise in den sechs größten Städten Deutschlands sind seit 2007 im Schnitt um mehr als 50 Prozent gestiegen. „Nach unserer Einschätzung sind die Preise damit in den vergangenen zehn Jahren um rund 45 Prozentpunkte stärker gestiegen als die verfügbaren Einkommen der Stadtbewohner“, erklärt Martin. Allerdings falle die Rückschlaggefahr an den Immobilienmärkten der Metropolen angesichts des mittlerweile starken Nachfrageüberhangs und des stabilen Zuzugs derzeit gering aus.
Der Anstieg der Wohnimmobilienpreise und Mieten in den großen Metropolen Deutschlands weise auf den hohen wohnungspolitischen Handlungsbedarf hin. Drei Punkte seien dabei nach Einschätzung des BVR entscheidend. Erstens sollte in den großen Städten Deutschlands mehr Bauland ausgewiesen werden. Zweitens sollten angebotshemmende Regulierungen, wie zum Beispiel die Mietpreisbremse, nicht weiter verschärft werden. Und drittens sollten zu strenge Bauauflagen die Preise nicht unnötig in die Höhe treiben.
Quelle: Pressemitteilung BVR
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) vertritt die Interessen der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Mitglieder sind alle Genossenschaftsbanken - Volksbanken Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD-Banken, Kirchenbanken und Sonderinstitute -, genossenschaftliche Zentralbanken, die Unternehmen der Finanzgruppe sowie die genossenschaftlichen Prüfungsverbände. (mb1)