Deutscher Markt für Temporäres Wohnen erlebt rasante Entwicklung
Im Jahr 2017 lag das Transaktionsvolumen auf dem Markt für Temporäres Wohnen bei über 1,9 Milliarden Euro und macht damit einen Anteil von mehr als zwölf Prozent des gesamten Wohntransaktionsvolumens aus. Der Immobilienberater Savills widmet sich in seiner Analyse den jüngsten Entwicklungen in diesem Nischenmarkt und umreißt das Angebot und die Nachfrage. Den Fokus legt Savills in derAnalyse auf wohnwirtschaftliche Konzepte.
Laut Savills werden Studentenwohnanlagen immer häufiger als ein Teilsegment eines übergeordneten Nischenmarktes Temporäres Wohnen gesehen. So ist zu beobachten, dass Anbieter von Studentischem Wohnen vermehrt auch andere Interessenten in den Blick nehmen. Hierbei handelt es sich insbesondere um Berufseinsteiger beziehungsweise Young Professionals, Projektmitarbeiter und Expatriates sowie Fernpendler. Ein Grund für die Erweiterung der Zielgruppe dürfte sein, dass auch Young Professionals oftmals kein passendes Angebot am freien Wohnungsmarkt finden und Mikroapartments für einige von ihnen das präferierte Produkt sind.
Auch der wachsende Wettbewerb am Markt für Studentenapartments des gehobenen Preissegments könnte dazu beitragen, dass Anbieter ihre Zielgruppe erweitern. Als Hauptgemeinsamkeit der verschiedenen Zielgruppen fällt auf, dass sie den Wohnraum nur für einen Zeitraum benötigen, dessen Ende bereits absehbar ist. Weil der Wohnraum nur temporär benötigt wird, dürften sie einen geringen Platzbedarf haben und eine Möblierung wünschen. Weiterhin nur von einem Markt für Studentisches Wohnen zu sprechen, ist laut Savills somit nicht mehr zeitgemäß. Vielmehr wird der Begriff Temporäres Wohnen dem Charakter des Marktes am besten gerecht. Die Wohnanlagen des Temporären Wohnens verfügen neben kleinen möblierten Wohneinheiten oftmals über diverse Gemeinschaftseinrichtungen wie beispielsweise Freizeit- und Arbeitsräume oder Gemeinschaftsküchen. Diese Auslagerung von Nutzungen in den halböffentlichen Raum erfolgt nicht nur aus Platzgründen, sondern auch unter dem Aspekt, eine Community zu schaffen. Letzterer Punkt könnte für viele der Nachfrager einen weiteren Mehrwert gegenüber den Angeboten am klassischen Wohnungsmarkt darstellen.
Aufgrund der hohen Nachfrage ist Savills zufolge zu erwarten, dass weitere Anbieter in den Markt einsteigen werden. Allein die zehn größten Betreiber verfügen aktuell über einen Bestand von etwa 24.600 Betten in Deutschland und bauen beziehungsweise planen 13.000 weitere Betten. Die Betreiber im Temporären Wohnen unterteilt Savills in Spezialisten und Generalisten. Spezialisten fokussieren sich auf eine bestimmte Zielgruppe innerhalb des Segments. Meistens liegt ihr Fokus dabei auf Studierende. Generalisten hingegen sprechen verschiedene Zielgruppen an und haben hierfür in der Regel verschiedene Marken. „Fast alle Generalisten waren ursprünglich Spezialisten für Studentisches Wohnen. Aufgrund der hohen Nachfrage haben sie jedoch ihr Angebot auf einen größeren Kundenkreis ausgeweitet. Voraussichtlich werden sich weitere Spezialisten zu Generalisten entwickeln“, so Matti Schenk, Senior Consultant Research bei Savills.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. (JF1)