Deutscher Wohnimmobilienmarkt: Transaktionsvolumen gesunken
Im ersten Quartal 2016 wurden insgesamt rund 1,8 Milliarden Euro auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt investiert. Das Transaktionsvolumen liegt damit weit unter dem des ersten Quartals 2015 mit 10,6 Milliarden Euro. Dieses war jedoch auch maßgeblich durch die Übernahme der Gagfah durch die heutige Vonovia für knapp acht Milliarden Euro geprägt. „Aber auch ohne die Gagfah-Übernahme entsprach das Transaktionsvolumen des ersten Quartals 2016 nur circa zwei Dritteln des letztjährigen Ergebnisses“, sagt Ulrich Jacke, Geschäftsführer des Immobiliendienstleisters Dr. Lübke & Kelber.
„Trotz dem im Vorjahresvergleich geringen Volumen präsentiert sich der Transaktionsmarkt in guter Verfassung. Der hohe Anteil kleinteiliger Transaktionen und der gestiegene Durchschnittserlös spiegeln die anhaltende Angebotsknappheit oder vice versa den Nachfrageüberhang wider“, sagt Jacke. Je verkaufter Wohneinheit wurden zwischen Januar und März 2016 durchschnittlich rund 86.400 Euro erzielt. Das entspricht einem Anstieg von rund 33 Prozent gegenüber dem Gesamtjahresergebnis 2015 und sei insbesondere auf einen deutlich gestiegenen Anteil von gehandelten Projektentwicklungen zurückzuführen.
Bei insgesamt 95 Transaktionen wurden rund 20.900 Wohnungen verkauft (erstes Quartal 2015: circa 39.500 Wohneinheiten in 128 Transaktionen, ohne Berücksichtigung der Gagfah-Übernahme). Insgesamt gab es im betrachteten Zeitraum nur fünf Transaktionen mit mehr als 1.000 Wohneinheiten. Auch das durchschnittliche Transaktionsvolumen mit rund 19 Millionen Euro je Deal lag dementsprechend deutlich unter dem Wert der vorherigen Gesamtjahre.
Der Anteil am Transaktionsvolumen der internationalen Käufergruppe ist im ersten Quartal 2016 im Vergleich zum Gesamtjahr 2015 von zehn auf 22 Prozent gestiegen. Investoren aus Deutschland dominierten dennoch im Zeitraum Januar bis März 2016 erneut stark das Marktgeschehen. Mit einem Marktanteil von rund 78 Prozent erreichte das Transaktionsvolumen rund 1,4 Milliarden Euro.
Zu den Top-Transaktionen des ersten Quartals 2016 zählte der Ankauf von knapp 2.700 Wohnungen in Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie einige Gewerbeeinheiten von der Corestate durch einen internationalen Investor für rund 103 Millionen Euro.
Dr. Lübke & Kelber Research prognostiziert für das laufende Jahr 2016 ein Transaktionsvolumen in Höhe von circa zwölf Milliarden Euro, vergleichbar mit den Jahren 2012 bis 2014. „Eine positive Entwicklung erwarten wir durch das voraussichtlich günstig bleibende Zinsniveau sowie den anhaltend starken Kapitalanlagedruck. Auch der Trend in B-Standorte zu investieren wird aufgrund der hohen Preise und der entsprechend geringen Renditen in den Top-7 Städten weiter anhalten“, so Jacke.
Quelle: Pressemitteilung Dr. Lübke & Kelber
Dr. Lübke & Kelber ist ein Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Frankfurt. Der Konzern konzentriert sich auf Asset Management und die Transaktionsberatung, insbesondere den Einkauf und die Vermarktung von Immobilien. (mb1)