Deutschland löst Großbritannien als Europas größten Gewerbeimmobilienmarkt ab
Der bereits auf das Gesamtjahr 2016 festgestellte Führungswechsel zwischen Deutschland und Großbritannien auf dem Gewerbeimmobilienmarkt setzt sich im ersten Quartal 2017 fort. Mit Immobilientransaktionen im Wert von 16 Milliarden Euro bleibt der deutsche Markt Spitzenreiter in Europa vor Großbritannien mit 11,3 Milliarden Euro. Diese Zahlen hat der Immobiliendienstleister Cushman & Wakefield zusammengetragen. Alexander Kropf, Head of Capital Markets Germany bei Cushman & Wakefield: „Offenbar erweist sich Deutschland für Investoren angesichts der erwarteten, wenn auch aktuell kaum ansatzweise zu beziffernden, wirtschaftlichen Auswirkungen von Großbritanniens Brexit-Entscheidung auf Europa als der im Vergleich deutlich sicherste Hafen.“
Diese Einschätzung wird nicht zuletzt durch die Fundamentaldaten für den deutschen Markt gestützt. Mit einem erwarteten Wirtschaftswachstum von jährlich knapp 1,2 Prozent, einem erwarteten Beschäftigtenwachstum von jährlich knapp 0,2 Prozent und einem Anstieg der Einzelhandelsumsätze von jährlich 0,9 Prozent für die nächsten fünf Jahre (2017 bis 2021) bestätigt Deutschland seine Position als stabiler Wirtschaftsstandort.
Für die Jahre 2017 bis 2021 erwartet Cushman & Wakefield einen starken Büroimmobilienmarkt in Berlin, die Mieten werden in diesem Zeitraum um 3,6 Prozent jährlich ansteigen. Auf Rang zwei liegt Frankfurt mit jährlichen Steigerungsraten von 1,6 Prozent, gefolgt von München mit 1,1 Prozent.
Im Segment der Handelsimmobilien prognostiziert Cushman & Wakefield für Berlin einen Anstieg der Marktmieten um jährlich 1,6 Prozent im Fünfjahreszeitraum 2017 bis 2021 (Hamburg 0,6 Prozent, München 0,5 Prozent, Düsseldorf, Köln und Frankfurt jeweils 0,3 Prozent).
Die aggregierte Betrachtung der drei Sektoren Büro, Einzelhandel und Logistik ergibt, dass die Spitzenmieten in Deutschland in den nächsten fünf Jahren um jährlich rund 1,1 Prozent steigen werden. Damit verläuft die Entwicklung zwar unter dem europäischen Durchschnitt (1,2 Prozent), aber oberhalb der Entwicklung von Großbritannien (1,0 Prozent) und gleichauf mit Frankreich.
Cushman & Wakefield erwartet, dass 2017 das vorerst letzte Jahr sein wird, in dem die Spitzenrenditen auf breiter Front gegenüber dem Vorjahr sinken werden. Bei unverändert hoher Nachfrage nach Anlageprodukten dürften Investoren die für 2020 erwartete Zinswende bei der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits vorab einpreisen. Bei den Immobilienrenditen wird eine Seitwärtsbewegung einsetzen, bevor mit einem steigenden EZB-Zins dann auch die Immobilienrenditen schrittweise steigen werden. Gemessen an der All-Property-Yield ist Deutschland nach der aktuellen Prognose von Cushman & Wakefield am Ende des Prognosezeitraums mit einer aggregierten Rendite von 4,05 Prozent hinter der Schweiz (3,70 Prozent) der zweitteuerste Standort vor Spanien (4,20 Prozent) und Frankreich (4,30 Prozent).
Quelle: Pressemitteilung Cushman & Wakefield
Cushman & Wakefield, Inc. (C&W) ist ein internationales Immobilienberatungsunternehmen mit Sitz in New York. Das 1917 gegründete Unternehmen berät und vertritt seine Kunden in allen Fragen rund um die Nutzung von Gewerbeimmobilien. (JF1)