Diamantenmarkt stabilisiert sich
Der globale Diamantenmarkt hat die Achterbahnfahrten der vergangenen Jahre überwunden. 2013 wuchs er um zwei bis vier Prozent – und dies über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Das geht aus dem aktuellen Branchenreport „Diamonds: Timeless Gems in a Changing World“ hervor, den die internationale Managementberatung Bain & Company und das Antwerp World Diamond Centre (AWDC) jährlich veröffentlichen.
Auch für die kommenden zehn Jahre prognostiziert der Report ein stabiles Wachstum, wenn es der Branche gelingt, ihre Anstrengungen zur Steigerung der Nachfrage zu verstärken und das Ansehen des Diamantenmarkts zu festigen. Den Ausblick trüben könnten indes makroökonomische Unsicherheiten und branchenspezifische Herausforderungen, zu denen auch der Zugang zu Krediten für mittelgroße Händler und Verarbeitungsunternehmen gehört.
Im Jahr 2013 konzentrierte sich das Wachstum der Diamantenindustrie Laut dem Report vor allem auf die USA sowie auf China und Indien. Dabei stabilisierten sich die USA als weltgrößter Absatzmarkt für Diamanten und Indien verteidigte seine Position als wichtigstes Land für das Schleifen und Polieren von Diamanten. China wiederum behauptete seine Stellung als Drehkreuz der Diamantschmuckherstellung.
„Das derzeitige Wachstum ist zweifelsohne solide. Dennoch kann sich die Branche keineswegs darauf ausruhen“, betont Dr. Klaus Neuhaus, Partner bei Bain & Company und Leiter der Praxisgruppe Industrie. „Entscheidend für den Diamantenmarkt ist weiterhin vor allem die weltweite Konjunktur. Doch auch Finanzierungsumfeld, Marketingerfolg der Branche und landesspezifische Trends spielen eine Rolle.“
Bain erwartet, dass die Nachfrage nach Rohdiamanten das Angebot in etwa fünf Jahren übersteigt. Für die USA wird ein langfristiges Absatzwachstum von jährlich zwei bis drei Prozent über die nächsten zehn Jahre prognostiziert. Dort erwirtschaftete die Branche 2013 rund ein Drittel ihres weltweiten Umsatzes mit Diamantschmuck. In China wird sich der Absatz dank wachsender Mittelschicht und zunehmender Urbanisierung bis 2024 voraussichtlich verdoppeln.
Die Diamantenförderung kann die steigende Nachfrage jedoch nur bis etwa 2019 befriedigen, so der Report. Bis 2024 wiederum wird das derzeit absehbare Fördervolumen von Rohdiamanten wegen alternder Minen und des Wechsels hin zum Untertagebau um anderthalb bis zwei Prozent zurückgehen. Die Rohdiamantenproduktion wird sich bis 2019 auf rund 163 Millionen Karat belaufen – und damit unter den 177 Millionen von 2005 liegen.
Eines der größten Probleme der Branche ist derzeit die Finanzierung mittelgroßer Firmen, die vor allem im Handel und in der Verarbeitung von Diamanten tätig sind. Angesichts der steigenden Kreditrisiken und einer stärkeren Regulierung haben viele traditionelle Diamantenbanken ihre Expositionen für die Industrie zunehmend eingeschränkt. In einigen Fällen sank die Finanzierungsquote der Steine von 100 Prozent auf 70 bis 75 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung Bain& Company
Bain & Company ist eine weltweit tätige Managementberatungen. Das Unternehmen unterhält 51 Büros in 33 Ländern und beschäftigt weltweit 5.700 Mitarbeiter, 700 davon im deutschsprachigen Raum. (mv1)