"Die Fed hat gute Gründe für eine Zinserhöhung"
Angesichts einer klaren Ankündigung ihrer Absicht, die Fed Funds Rate um 25 Basispunkte auf 1,75 bis 2,00 Prozent anzuheben, sind von der anstehenden Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) kaum Überraschungen zu erwarten, kommentiert Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income beim Vermögensverwalter Allianz Global Investors (Allianz GI).
Die jüngsten Wirtschaftsdaten haben einen Aufwärtstrend bei der US-Inflation bestätigt, so Dixmier. Die Teuerungsrate dürfte über der Zwei-Prozent-Marke verharren, welche von der Notenbank als mit Preisstabilität kompatibel angesehen wird. Gleichwohl dürfte dies die Finanzmärkte laut Dixmier nicht beunruhigen, da die Fed in ihrer Forward Guidance nach der jüngsten Sitzung betonte, dass sie die Zwei-Prozent-Marke nicht als Obergrenze, sondern als Ankerpunkt interpretiere.
Nach einer Teuerungsrate von 1,6 Prozent gegenüber Vorjahr im April dürfte die Kerninflationsrate (PCE Index) schnell zwei Prozent überschreiten und danach über dieser Rate verharren, heißt es in dem Marktkommentar. Vor diesem Hintergrund und angesichts der Wirtschaftsstärke – die Arbeitslosenrate liegt mit 3,8 Prozent auf einem 18-Jahrestief, wodurch der Aufwärtstrend bei den Löhnen anhält – habe die Fed hinreichend Gründe für eine weitere Normalisierung der Geldpolitik.
Aufgrund weltpolitischer Spannungen (inklusive der Rückkehr politischer Risiken in Italien) hätten einige Finanzmarktakteure unlängst ihre Erwartungen hinsichtlich des weiteren Zinskurses etwas nach unten revidiert. „Wir halten es jedoch für verfrüht und denken nicht, dass die Fed derartige Faktoren bereits jetzt bei ihrer Entscheidung berücksichtigen wird“, so Dixmier und weiter: „Nach dem für die Juni-Sitzung erwarteten Zinsschritt erwarten wir zwei weitere Zinserhöhungsschritte in diesem Jahr, also insgesamt vier Zinsmaßnahmen für 2018. Für 2019 rechnen wir mit zwei weiteren Leitzinsanhebungen.“
Quelle: Marktkommentar Allianz GI
Allianz Global Investors (Allianz GI) ist eine Vermögensverwaltung des Versicherungskonzerns Allianz. Das 1998 gegründete Unternehmen mit Sitz in München beschäftigt mehr als 690 Anlagespezialisten und verwaltet per 31. Dezember 2017 ein Vermögen von 498 Milliarden Euro für Privatanleger und institutionelle Investoren. (JF1)