Divergenzen und der Schildkrötenzyklus prägen die Finanzmärkte
Regionale Unterschiede im Wachstum und in der Politik, so genannte Divergenzen, werden die internationalen Finanzmärkte im Jahr 2015 prägen. Dies sagte Asoka Wöhrmann, Chief Investment Officer (CIO) der Deutschen Asset & Wealth Management (Deutsche AWM) bei der Vorstellung des Jahresausblicks 2015.
Die Märkte seien weiter stark von der Geldpolitik der Zentralbanken geprägt. Während in der Eurozone und in Japan die ohnehin schon lockere Geldpolitik im Jahr 2015 wahrscheinlich noch expansiver gestaltet wird, dürften die US-Notenbank Federal Reserve und die Bank of England mit dem Ausstieg aus dieser beginnen. Die Divergenzen im Konjunkturzyklus und in der Notenbankpolitik eröffnen Chancen für Investments, allerdings sei dabei eine genaue Auswahl wichtiger denn je. „Angesichts von Regionalisierung und Divergenz schlägt bei der Kapitalanlage im kommenden Jahr die Stunde der Spezialisten“, sagte der Chefanlagestratege.
„Die Konjunkturerholung verläuft nur schleppend, ein Phänomen, das wir als Schildkrötenzyklus bezeichnen. Anders als vorherige Wirtschaftszyklen ist dieser länger und alles geht langsamer voran. Grundsätzlich gilt aber: Wer im kommenden Jahr sein Vermögen angesichts der weltweiten Niedrigzinsphase vermehren will, sollte mit Augenmaß ins Risiko gehen. Auch 2015 wird der Aktienmarkt der Ort sein, an dem man investiert sein muss“, sagte Wöhrmann.
Angesichts der anhaltenden Diskussion um eine mögliche Immobilienblase in Deutschland betonte Chefanlagestratege Wöhrmann, dass Deutschland im internationalen Vergleich immer noch über einen relativ moderat bewerteten Immobilienmarkt verfüge. Obwohl der Wohnimmobilienmarkt mancher deutscher Städte markant nach oben geschossen sei, gebe es insgesamt keine Immobilienblase in Deutschland. Aus Investmentsicht bezeichnete Wöhrmann an dieser Stelle vor allem den Gewerbeimmobilienmarkt als interessant.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche AWM
Deutsche Asset & Wealth Management (Deutsche AWM) ist der Geschäftsbereich Vermögensverwaltung der Deutsche Bank-Gruppe. Er beschäftigt 6.000 Mitarbeiter in 35 Ländern und verwaltet ein Vermögen in Höhe von einer Billion Euro. (Stand: 30. September 2014) (JZ1)