Donner & Reuschel: Fokus auf Lagarde-Ausführungen und Großbritannien-Wahl
In dieser Woche stehen an den Kapitalmärkten die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die Parlamentswahl in Großbritannien im Fokus. Die zuletzt überraschend hohen Stellenzuwächse in den USA und ein erneuter Rückgang der Arbeitslosigkeit auf nur noch 3,5 Prozent belegen die weiter sehr robuste Verfassung der US-Volkswirtschaft, so heißt es bei „Mumm kompakt“, einer Einschätzung von Carsten Mumm, Leiter Kapitalmarktanalyse und Chefvolkswirt des Bankhauses Donner & Reuschel.
Eine erneute Lockerung der Leitzinsen von der Fed werde daher nicht erwartet. Deutlich mehr Beachtung dürfte die Pressekonferenz mit der neuen EZB-Präsidentin Christine Lagarde finden, obwohl ebenfalls nicht mit einer weiteren Zinssenkung zu rechnen sei. Anleger erhofften sich Klarheit über den weiteren geldpolitischen Kurs der Notenbank angesichts des seit Jahren verfehlten Inflationsziels von nahe zwei Prozent und der stetig abnehmenden Inflationserwartungen. Am wenigsten berechenbar sei derzeit allerdings der Ausgang der britischen Parlamentswahl. Zwar deuteten Umfragen auf einen Sieg der konservativen Tories unter Boris Johnson hin. Allerdings zeigten sich die Prognosen sowohl beim Brexit-Referendum 2016 als auch bei der letzten Parlamentswahl 2017 als nicht sehr treffsicher. Sollten die Tories die absolute Mehrheit verfehlen, geriete die Annahme des mit der EU ausgehandelten Austrittsvertrags durch das britische Parlament bis Ende Januar 2020 in Gefahr und dürfte für Verunsicherung in Europa sorgen. (DFPA/mb1)
Quelle: Markteinschätzung „Mumm kompakt“ von Donner & Reuschel
Die Donner & Reuschel AG ist eine Privatbank mit Hauptsitz in Hamburg. Das 1798 gegründete Unternehmen, das seit 1990 zur Versicherungsgruppe Signal Iduna gehört, beschäftigt rund 580 Mitarbeiter.