DZ Bank: „Investoren so sorglos wie selten zuvor“
Das weltweit bekannteste Barometer für Kursschwankungen am Aktienmarkt, der VIX-Index in den USA, ist im Mai auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 1993 gefallen. Der VIX-Index misst die implizit erwartete Schwankungsbreite des S&P 500-Index. Eingeführt wurde der Index an der Chicagoer Terminbörse im Jahr 1992. Seither stand er im Mittel bei 19,5 Punkten, also deutlich über den 8,9 Punkten, die unmittelbar nach der Präsidentenwahl in Frankreich gemessen wurden. Das schreibt die DZ Bank in einer Pressemitteilung.
Anhand der Höhe der erwarteten Volatilität können laut DZ Bank Rückschlüsse auf das Absicherungsbedürfnis der Investoren geschlossen werden. Befinden sich die Aktienmärkte in einem intakten Trendmarkt, der sich über längere Zeit ohne größere Rücksetzer nach oben bewegt, sinkt tendenziell die Zahl der Anleger, die es für notwendig halten, sich gegen fallende Kurse abzusichern. Kursgewinne der Vergangenheit werden gedanklich fortgeschrieben. Es ist jedoch nach Einschätzung der DZ Bank wahrscheinlich, dass diese Fortschreibung nicht eintreten wird. Seit November 2016 sind DAX und Euro Stoxx 50 mit rund 25 Prozent überproportional gestiegen.
„Während Volaspitzen in der Vergangenheit immer gute Kaufgelegenheiten waren, besteht nun im umgekehrten Fall keine Veranlassung, anhand der niedrigen Volatilität einen baldigen Crash zu prognostizieren. Bereits 1993/94, 2005/2007 und 2013/14 notierte der VIX zwischenzeitlich sehr niedrig (DZ Bank-Definition: kleiner zwölf), ohne dass es unmittelbar danach zu Rücksetzern am Aktienmarkt kam. Im Zyklus 2005/2007 erreichte der VIX bereits 2005 sein Tief, die Rallye setzte sich dann aber noch bis 2007 fort. Auch wir gehen davon aus, dass der Aufschwung am Aktienmarkt noch einige Zeit anhalten wird“, so die DZ Bank.
Trete in den kommenden Monaten jedoch ein unerwartetes Ereignis auf (Stichwort: Wahlen in Italien) oder mehr Anleger seien bereit, Kursgewinne zu realisieren, könnte die Volatilität rasch wieder anziehen. Soweit müsse es aber nicht kommen. Die wachsende Wirtschaft, niedrige Arbeitslosigkeit und das niedrige Zinsumfeld würden insgesamt für ein stabiles Aktienmarktumfeld sprechen.
Quelle: Pressemitteilung DZ Bank
Die DZ Bank AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist das Zentralinstitut innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Sie fungiert darüber hinaus als Holding für Verbundunternehmen der DZ Bank-Gruppe und koordiniert die Spezialinstitute innerhalb der Gruppe. (TH1)