Einschätzung: Wie geht es an den High-Yield-Märkten weiter?

Aufgrund des Zinsschocks zu Jahresbeginn und der Befürchtung einer abrupten Abschwächung der Weltwirtschaft bleibt der Appetit der Investoren auf den Kreditmarkt, insbesondere auf Hochzinsanleihen, vorerst schwach. Obwohl seit der zweiten Julihälfte eine leichte Verbesserung zu verzeichnen ist (die Spreads für Hochzinsanleihen verengten sich in Europa und den USA um mehr als 100 Basispunkte), ist die Erholung am Markt für Hochzinsanleihen nach wie vor weniger ausgeprägt als an den Aktienmärkten und spiegelt nicht die bisherigen Korrelationen zwischen diesen beiden Anlageklassen wider. Die Zinsschwankungen und die nachlassende Unterstützung durch die Zentralbanken erklären sicherlich diese Entwicklung, so merkt Akram Gharbi, Head of High Yield Credit bei der Fondsgesellschaft La Française AM, an.

Die Situation in den Schwellenländern bleibe ebenfalls angespannt. Aufgrund des massiven Rückzuges von Investoren, der Aufwertung des US-Dollars und der Sonderfälle in bestimmten Regionen und Ländern (Nullzins-Politik und die Entwicklung des Immobilienmarktes in China mit ihren katastrophalen Folgen für die Wirtschaft; der Vorstoß der extremen Linken in den lateinamerikanischen Ländern und schließlich der Russland-Ukraine-Konflikt in Osteuropa) bleibe die Performance weit hinter der in den Industrieländern zurück. „Unser zentrales Szenario geht davon aus, dass die Zentralbanken ihre restriktive Geldpolitik fortsetzen, um die Inflation zu bekämpfen, und dass sich das Wirtschaftsklima verschlechtern könnte, wobei die Auswirkungen je nach Region/Land unterschiedlich stark ausfallen werden“, sagt Gharbi. „Wir sind neutral gegenüber US-Hochzinsanleihen. Die US-Konjunktur ist besser als die europäische, und die Kreditrisikoprämien auf dem US-High-Yield-Markt überschätzen unseres Erachtens das Risiko einer Rezession. Darüber hinaus deuten mehrere Frühindikatoren darauf hin, dass die Inflation in den USA ihren Höhepunkt erreicht hat (Abkühlung auf dem Immobilienmarkt, Rückgang der Rohstoff- und Industriegüterpreise), was mittelfristig die US-Zinsen entlasten kann. Bei Euro-Hochzinsanleihen sind wir vorsichtig. Die Situation in Europa bleibt komplizierter. Die Kreditrisikoprämien auf dem europäischen High-Yield-Markt werden so lange hoch bleiben, solange der derzeitige Konflikt nicht geklärt ist und sich die Situation im Energiebereich nicht verbessert. Die politische Situation in Italien und die für Ende September 2022 angesetzten vorgezogenen Wahlen werden europäischen Assets im Vergleich zu ihren US-Pendants nicht förderlich sein“, sagt Gharbi.

Die Positionierung bis Jahresende sieht wie folgt aus: „In Europa bevorzugen wir die Kernmärkte und sind bei den Peripherieländern, insbesondere Italien, weiterhin sehr zurückhaltend. Wir glauben, dass der US-Markt resistenter ist als der europäische Markt. Die Arbitrage in US-Hochzinsanleihen erfolgt von Fall zu Fall, um dem starken Kostenanstieg bei der EUR/USD-Absicherung Rechnung zu tragen. Das Exposure gegenüber Schwellenländern ist unverändert und betrifft hauptsächlich asiatische Länder und LATAM (Brasilien). Wir haben kein Exposure in Osteuropa oder Zentralasien. Insgesamt planen wir nicht, unser Exposure gegenüber Schwellenländern in den nächsten drei bis sechs Monaten zu erhöhen“, so Gharbi. Bei den Sektoren werden weniger zyklische Sektoren wie Technologie, Medien und Telekommunikation, Dienstleistungen und Gesundheitswesen bevorzugt. „Bei den zyklischsten Sektoren wie der Automobilindustrie, dem Einzelhandel und der Industrie sind wir weiterhin vorsichtig. In zyklischen Sektoren bevorzugen wir die stärksten Emittenten (Best in Class), die über eine gute Liquidität verfügen, um einen Abschwung im Zyklus zu bewältigen“, so Gharbi. (DFPA/mb1)

Die La-Francaise-Gruppe ist ein global tätiger Asset Manager mit Hauptsitz in Paris.

www.la-francaise-am.de

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