Einsparungen wegen Inflation: Altersvorsorge nur in Einzelfällen auf dem Prüfstand

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) fragte in einer repräsentativen Umfrage die Menschen in Deutschland, wie sie mit den inflationsbedingten Teuerungen im täglichen Leben umgehen. Vorweg: Die Allermeisten der rund 2.000 Befragten (84,1 Prozent) rechnen damit, dass die hohe Inflation über mehrere Jahre anhalten wird, und drei Viertel (76,2 Prozent) meinen, dass sie sich deshalb erheblich einschränken müssen. Fast 80 Prozent sind sogar besorgt um ihre Rente (79,5 Prozent).

„Erst allmählich steigen auch Löhne und Gehälter stärker. Der Kaufkraftverlust ist also real. Viele Menschen zwingt dies zum Sparen, angefangen beim Heizen bis hin zum Supermarkt. Mit Blick auf die Differenz zwischen Lohnsteigerungen und Inflation geht es aber bei den Einsparungen nicht mehr nur um den täglichen Bedarf. Zunehmend rücken auch langfristige Ersparnisse und die Vorsorge in den Fokus“, skizziert Prof. Dr. Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des DIVA, das Grundproblem von immer mehr Bürgerinnen und Bürgern.

Das DIVA wollte es genauer wissen und fragte nach konkreten Einsparplänen. Auf Platz Eins mit 56,4 Prozent der Befragten der Energieverbrauch: Weniger heizen, weniger Auto fahren, Stromfresser abschalten. Es folgen Einsparpläne bei Kleidung (52,8 Prozent), bei Kultur, Sport und Freizeit (48,5 Prozent), bei größeren Investitionen wie dem Autokauf (48,5 Prozent) und die Auflösung von Abos (44,6 Prozent). Urlaub soll bei 44,3 Prozent weniger kosten. Und beim täglichen Konsum wollen 43,5 Prozent die Ausgaben drücken. Einschränkungen bei der privaten Altersvorsorge sind mit 20,5 Prozent das Schlusslicht, wenn es um die Prioritäten bei den Einsparungen geht. Für knapp doppelt so viele (38,1 Prozent) kommt dies nur als allerletzte Option in Frage.

Dr. Helge Lach, Vorsitzender des BDV Bundesverband Deutscher Vermögensberater, einer der Trägerverbände des DIVA: „Die Inflation verteuert auch das Leben im Alter, denn die Preise werden ja in den meisten Bereichen nicht wieder sinken. Eigentlich müsste man deshalb sogar mehr statt weniger fürs Alter zurücklegen. Dies gilt umso mehr bei den aktuellen Inflationsraten von acht bis zehn Prozent, die allein durch die Rendite aus den Vorsorgeverträgen kaum kompensiert werden können. Da helfen auch die jüngsten Zinserhöhungen nur marginal.“

Was für private Renten gilt, gilt genauso für die gesetzliche Rente: Auch sie verliert bei Inflation an Kaufkraft. Die Erhöhungsmechanismen sind allerdings andere. Gelingt es den Gewerkschaften, mit Blick auf die Inflation hohe Tarifabschlüsse zu vereinbaren, führt dies über steigende Löhne und Gehälter auch zu höheren Rentenanwartschaften. Auch die Anhebung der aktuellen Renten orientiert sich an den Lohn- und Gehaltssteigerungen. Dazu Heuser: „Wegen der immer noch geltenden Aussetzung des so genannten Nachhaltigkeitsfaktors steigen die gesetzlichen Renten analog zu den Löhnen. Die Idee des Faktors, die Renten etwas weniger schnell steigen zu lassen als die Einkommen, war gut und richtig. Denn dies hätte über einkommensbedingt höhere Einnahmen und durch etwas geringer ausfallende Rentenerhöhungen zu relativ niedrigeren Ausgaben und damit zu einer Entlastung bei den Rentenzahlungen an die geburtenstarken Jahrgänge geführt. Die Wissenschaft plädiert deshalb schon lange dafür, den Nachhaltigkeitsfaktor wieder in Kraft zu setzen. Bislang ohne dafür in der Politik Gehör zu finden.“ (DFPA/JF1)

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung GmbH (DIVA) in Frankfurt am Main ist das Forschungsinstitut des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater (BDV) und Hochschulinstitut der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW).

www.diva.de

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