Emissionsklima: Situation am Kapitalmarkt bleibt 2023 herausfordernd

Im nächsten Jahr wird die Situation am Kapitalmarkt herausfordernd bleiben. Dies ist das Ergebnis einer erstmals vom Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) durchgeführten Umfrage unter Kapitalmarktexperten der vdp-Mitgliedsinstitute. Demzufolge werden hohe Inflationszahlen bei gleichzeitigen Rezessionssorgen sowie der Krieg in der Ukraine weiterhin für eine hohe Volatilität und Verunsicherung sorgen.

Die Ergebnisse der Umfrage, die von nun an zweimal im Jahr durchgeführt wird, werden unter dem Titel „vdp-Emissionsklima“ veröffentlicht. Aktuell zeigt der Stimmungsindikator - bei einer Bandbreite von minus 100 bis plus 100 Punkten - mit einem Wert von minus 17 Punkten ein leicht eingetrübtes Stimmungsbild, wobei die Scores für Pfandbriefe (minus zehn) und unbesicherte Bankanleihen (minus 26) unterschiedliche Einschätzungen zu den beiden Teil-Märkten widerspiegeln. Insgesamt rechnen die Kapitalmarktexperten für 2023 somit mit leichtem Gegenwind am Primärmarkt - bedingt durch die anhaltenden wirtschaftlichen Belastungen als Folge des Ukraine-Kriegs, massiv gestiegene Energiekosten und Inflationsraten sowie die restriktive EZB-Politik. Bei der Emission von Pfandbriefen werde damit gerechnet, dass weiterhin eine hohe Nachfrage besteht, diese aber auf ein geringeres Angebot stößt. Die befragten Experten erwarten einen deutlichen Rückgang des zu refinanzierenden Kreditgeschäfts und damit einhergehend ein geringeres Pfandbrief-Emissionsvolumen. Dies sei ein wesentlicher Grund dafür, dass der Score für Pfandbriefe beim vdp-Emissionsklima leicht negativ ausgefallen ist.

Zwar werde davon ausgegangen, dass die EZB ihre Wiederanlagen in Covered Bonds im Rahmen des Asset-Purchase-Programmes zunächst weiter reduzieren und im Laufe des Jahres 2023 vermutlich ganz einstellen wird. Allerdings werde gleichzeitig damit gerechnet, dass traditionelle Investoren, die zwischenzeitlich verdrängt worden sind, wieder verstärkt am Markt in Erscheinung treten. Für Lebensversicherungen, Pensionskassen und andere Investoren bieten Anlagen in Pfandbriefen laut vdp inzwischen wieder auskömmliche Renditen. Vor dem Hintergrund des derzeit rückläufigen Kreditgeschäfts erwarten zwei Drittel der befragten Institute 2023 ein gegenüber dem Vorjahr geringeres Angebot an neuen Pfandbriefen. Insgesamt erwarten die Mitgliedsinstitute des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) für 2023 einen Absatz von neuen Hypothekenpfandbriefen im Volumen von knapp 41 Milliarden Euro. Bei Fälligkeiten von knapp 28 Milliarden Euro entspricht dies Nettoneuemissionen von knapp 13 Milliarden Euro. Dies würde einen deutlichen Rückgang gegenüber 2022 bedeuten. Nach elf Monaten wurden 2022 bereits neue Hypothekenpfandbriefe über 59,9 Milliarden Euro platziert, was einem Plus von 54 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Bei den Öffentlichen Pfandbriefen dürften 2023 die Fälligkeiten (rund 15,2 Milliarden Euro) wieder den geplanten Absatz (rund neun Milliarden Euro) übersteigen.

Schwieriger als bei Pfandbriefen werde der Absatz von unbesicherten Bankanleihen im Jahr 2023 erwartet, was sich auch im entsprechenden Score von minus 26 Punkten widerspiegelt. Hier rechnen die vdp-Kapitalmarktexperten für die nächsten sechs Monate mit einer eher verhaltenen Nachfrage. Den generellen Ratingtrend für Banken bewerten die Kapitalmarktexperten leicht negativ, was ebenfalls Auswirkungen auf die Beurteilung des Emissionsumfelds, insbesondere bei unbesicherten Anleihen, habe. Vor dem Hintergrund der restriktiven EZB-Zinspolitik ist aus Sicht der Umfrageteilnehmer auch in den nächsten sechs Monaten tendenziell mit eher steigenden Kapitalmarktzinsen zu rechnen. (DFPA/mb1)

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) vertritt die Interessen der Pfandbriefbanken gegenüber nationalen und europäischen Entscheidungsgremien sowie einer breiteren Fachöffentlichkeit. Der vdp ist einer der fünf Spitzenverbände, die zusammen „Die Deutsche Kreditwirtschaft“ sind.

www.pfandbrief.de

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