Emissionsmarkt Deutschland: 2020 ist das schwächste IPO-Jahr seit der Finanzkrise

Die deutsche Wirtschaft steht trotz Pandemie vergleichsweise solide dar, die Erholung der Märkte nach dem Einbruch im März geht weiter. Von dieser positiven Entwicklung konnte das Emissionsgeschehen jedoch nicht profitieren: Börsenaspiranten haben ihre Pläne für ein Initial Public Offering (IPO) zum Teil aufgeschoben. Nur sieben Unternehmen debütierten im Gesamtjahr 2020 an der Frankfurter Börse. Das sind zwar mehr als im Vorjahr, als sich nur vier Firmen aufs Parkett wagten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Analyse „Emissionsmarkt Deutschland“, für die das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC vierteljährlich die Aktienneuemissionen sowie die Kapitalerhöhungen an der Börse Frankfurt erfasst.

Das Emissionsvolumen liegt mit 1,059 Milliarden Euro jedoch deutlich unter Vorjahr (3,548 Milliarden Euro) - und macht 2020 zum schwächsten IPO-Jahr seit der Finanzkrise. „Dank der guten Nachrichten von der Impfstofffront und den anhaltenden Unterstützungsmaßnahmen durch die EZB und die deutsche Regierung haben sich die Märkte auch im letzten Quartal 2020 positiv entwickelt“, kommentiert Nadja Picard, PwC Europe Capital Markets Leader bei PwC Deutschland. Für das kommende Jahr rechnet die Expertin mit weiteren moderaten Kursanstiegen und einem Rückgang der Volatilität, möglicherweise jedoch erst im zweiten oder dritten Quartal. „Wie schnell sich die Märkte und auch die Realwirtschaft weiter erholen, hängt auch maßgeblich davon ab, wie nachhaltig der aktuelle Lockdown die Neuinfektionen zum Sinken bringt und wie schnell die Restriktionen wieder gelockert werden können“, ergänzt Carsten Stäcker, Leiter Equity Advisory bei PwC Deutschland.

Fest stehe jedoch: Die starke Marktentwicklung seit März habe sich nicht positiv auf die Emissionstätigkeit ausgewirkt. Dieser Trend zeigte sich auch im Schlussquartal 2020: Zwischen Oktober und Dezember haben sich - wie von den PwC-Experten prognostiziert - nur zwei Unternehmen aufs Frankfurter Börsenparkett gewagt und mit ihren Debüts zusammen lediglich 170 Millionen Euro eingespielt (drittes Quartal: 702 Millionen Euro).

Während die Neuemissionen enttäuschten, waren Kapitalerhöhungen das Mittel der Stunde im Corona-Jahr: Insgesamt 44 Unternehmen besorgten sich über eine Kapitalerhöhung frisches Geld an der Börse. Das Gesamtvolumen der Kapitalerhöhungen lag mit gut 11,6 Milliarden Euro fast drei Mal so hoch wie im Vorjahr (4,6 Milliarden Euro). Bei den Fremdkapitalemissionen setzte sich dagegen der Trend zu rückläufigen Transaktionszahlen und Volumina im vierten Quartal 2020 fort - zumindest im Investment-Grade-Bereich. Die Anzahl der Deals fiel auf 15 (drittes Quartal: 25), bei weiterhin sinkenden durchschnittlichen Volumina (452 Millionen versus 706 Millionen im dritten Quartal 2020).

Mit Blick auf das kommende Jahr ist Nadja Picard zuversichtlich, sie erwartet ein solides erstes Halbjahr 2021 auf dem deutschen Emissionsmarkt: „2020 wurden eine Reihe von Börsengängen wegen der Pandemie und der damit verbundenen Unsicherheiten auf Eis gelegt. Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben. Entsprechend gut gefüllt ist die Pipeline für 2021. Auf dem aktuellen Bewertungsniveau und in einem ruhigeren Umfeld wird der Aktienmarkt auch für Private Equity-Beteiligungen erneut eine interessantere Exit-Alternative bieten. Für das Gesamtjahr 2021 erwarten wir aus heutiger Sicht 10 bis 15 IPOs in Deutschland. Mindestens ein halbes Dutzend Unternehmen steht bereits in den Startlöchern. Zwei oder sogar drei Erst-Listings könnten wir bereits im ersten Quartal 2021 erleben.“ Gute Chancen beim Börsengang dürften laut Picard Unternehmen haben, deren Geschäftsmodelle die Entwicklung einer nachhaltigeren Wirtschaft unterstützen. (DFPA/mb1)

Quelle: Pressemitteilung PwC

PricewaterhouseCoopers International Limited (PwC) ist ein weltweites Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung.

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