Empira-Studie: Klimaziele nur durch massiven Wohnungsneubau zu erreichen

Die deutschen und europäischen Klimaziele sind nur durch deutlich mehr privatwirtschaftlichen Wohnungsneubau zu erreichen. So lautet der Kernbefund einer Studie, in welcher der Investment-Manager für institutionelle Immobilienanlagen Empira-Gruppe den Wohnungsneubau und -bestand in Deutschland und Europa hinsichtlich der Energiebilanz untersucht hat. So ist vor allem der deutsche Wohngebäudebestand deutlich älter als im EU-Schnitt und nur zu 13,8 Prozent vollsaniert oder neu gebaut. Neben dem Alter und der Qualität der Bausubstanz betrachtet die Studie auch Faktoren wie Gebäudetyp (Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser), Neubauaktivität, Klima und Flächennutzung in ihren Auswirkungen auf den Energiebedarf.

„Wohnungsneubau bringt erheblich größere Energie- und Emissions-Einsparpotenziale mit sich als Bestandssanierung. Deutschland hinkt hierbei den eigenen Ansprüchen – auch im europäischen Vergleich – unvermindert hinterher. Will man dies aufholen, so führt kein Weg an größeren professionell agierenden Immobilienunternehmen, ausgestattet mit umfangreichem privatem Kapital, vorbei. Diese werden auch künftig bei der Realisierung von Wohnraum in Deutschland mit Abstand die wichtigste Rolle spielen“, kommentiert Prof. Steffen Metzner, Head of Research von Empira und Autor der Studie.

Während seit 1990 der Energieverbrauch in der deutschen Industrie und im Gewerbe um 14,9 Prozent respektive 22,6 Prozent zurückgingen, sank der Verbrauch im Segment privater Wohnraum um lediglich 2,6 Prozent. Diese Diskrepanz erklärt sich aus dem absolut gestiegenen verfügbaren Wohnraum sowie insbesondere der deutlich höheren Wohnfläche pro Kopf. Letztere wuchs von 35 Quadratmeter im Jahr 1990 auf 47 Quadratmeter 2019 und damit um rund 34 Prozent.

Ein unsanierter Altbau verbraucht in Deutschland durchschnittlich Heizenergie für Raumbeheizung und Wassererwärmung in Höhe von 151 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Dieses Segment macht allein 36 Prozent am deutschen Wohngebäudebestand aus. Teilsanierte Gebäude (definiert durch Umsetzung mindestens einer und maximal dreier energieeinsparender Maßnahmen am Objekt) mit einem Anteil von 50 Prozent verbrauchen mit 143 Kilowattstunden pro Quadratmeter lediglich fünf Prozent weniger. Vollsanierte Wohnimmobilien bewirken eine Reduzierung des Heizenergieverbrauchs auf 115 Kilowattstunden pro Quadratmeter und damit um 24 Prozent. Den höchsten Einspareffekt zeigen Neubauten, die nach aktuellen technischen Standards errichtet wurden. Darunter fallen Immobilien mit Baujahr 2002 oder später mit einem durchschnittlichen Heizenergieverbrauch von 89 Kilowattstunden pro Quadratmeter und damit 59 Prozent des unsanierten Referenzobjekts. Vollsanierte und neu errichtete Wohngebäude erreichen in Deutschland gemeinsam einen Anteil von lediglich 13,8 Prozent.

Entscheidend für die Erneuerung der Bausubstanz sind naturgemäß die Neubau- und die Sanierungsaktivität. Anteilig findet Wohnungsbau besonders in den gefragten Großstädten statt. So wurden in Frankfurt am Main allein im Zeitraum 2011 bis 2019 circa acht Prozent des Bestands an Wohnungen neu errichtet. München kommt auf eine ähnlich hohe Quote mit ebenfalls knapp acht Prozent. Hamburg erneuerte seinen Bestand um mehr als sechs Prozent. Auch Köln, Stuttgart, Berlin und Düsseldorf kommen noch auf eine Neubauquote zwischen vier und fünf Prozent.

Im europäischen Vergleich wird in Deutschland wenig Wohnungsneubau realisiert (3,47 Wohnungen/1.000 Einwohner im Jahr 2018). In Relation zur Bevölkerungszahl wurde in den vergangenen Jahren zum Beispiel in Österreich (6,48 Wohnungen/1.000 Einwohner) deutlich mehr gebaut als in Deutschland. Auch Belgien, Frankreich und Polen bauen mehr Wohnungen. Die Niederlande sind in ihrer Bauintensität mit Deutschland vergleichbar. Tschechien und Italien (1,35 Wohnungen/1.000 Einwohner) liegen dagegen am unteren Ende. (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Empira-Gruppe

Die Empira AG mit Hauptsitz in Zug, Schweiz, ist ein Investment Manager für institutionelle Immobilieninvestments im deutschsprachigen Europa. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung innovativer und renditestarker Investmentlösungen spezialisiert. sind institutionelle Investoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

www.empira.ch

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