Empirica-Index: Leerstandsquote rückläufig
Der marktaktive Leerstand – also Geschosswohnungen, die unmittelbar vermietbar oder mittelfristig aktivierbarer sind – lag Ende 2016 bei 2,9 Prozent oder rund 616.500 Einheiten. Das ist nur noch ein Rückgang um etwa 6.000 Einheiten gegenüber dem Vorjahr 2015 (rund 622.400 Einheiten), aber rund 100.000 weniger als vor fünf Jahren (rund 717.000 im Jahr 2011). In den kommenden Jahren ist in Folge der Binnenwanderung jedoch wieder mit einem erheblichen Anstieg zu rechnen – vor allem in den ländlichen Wegzugsregionen. Das sind Ergebnisse des „Leerstandsindex“ von Empirica und CBRE.
Der marktaktive Leerstand berücksichtige keine „Ruinen“ oder dysfunktionalen Leerstände. Angaben des Zensus 2011 für den totalen Leerstand fallen daher höher aus und summieren sich auf 1,1 Millionen Geschosswohnungen sowie weiteren 0,6 Millionen Wohnungen in Eigenheimen. Damit sind etwa vier von zehn leer stehenden Geschosswohnungen nicht unmittelbar disponibel und daher kein marktaktiver Leerstand.
Der Leerstand in Geschosswohnungen liegt in Ostdeutschland (ohne Berlin) mit 6,0 Prozent immer noch deutlich höher als im Westen mit 2,4 Prozent. Aussagekräftiger als Ost-West-Unterschiede seien jedoch die abweichenden Entwicklungen in Regionen mit schrumpfenden und wachsenden Einwohnerzahlen, wie es sie beiderseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze gibt. In Schrumpfungsregionen schwillt der Leerstand weiter an und beträgt derzeit 7,1 Prozent. Demgegenüber liegt der Leerstand in Wachstumsregionen nur bei unterdurchschnittlichen 2,0 Prozent und ist im zehnten Jahr rückläufig (2006: 3,3 Prozent).
Die niedrigsten Leerstandsquoten finden sich derzeit in den Städten München (0,2 Prozent) sowie Münster, Frankfurt/Main, Darmstadt und Freiburg (je 0,5 Prozent). Am anderen Ende der Skala stehen Pirmasens (9,0 Prozent) und Schwerin (8,9 Prozent). Beeindruckend sei auch die Dynamik: In zwei Städten ist die Leerstandsquote in den letzten fünf Jahren seit 2011 um mehr als zwei Prozentpunkte geschrumpft: Leipzig (minus 4,8 Punkte) und Salzgitter (minus 3,0 Punkte). Drastische Rückgänge gibt es auch in Halle (minus 1,9 Punkte), Chemnitz (minus 1,8 Punkte) und Duisburg (minus 1,3 Punkte). Hohe Zuwächse von einem halben Prozentpunkt oder mehr gab es dagegen in den westdeutschen Städten Pirmasens (plus 0,6 Punkte) und Wilhelmshaven (plus 0,5 Punkte).
Der „CBRE-Empirica-Leerstandsindex“ ist die einzige Datenquelle mit Angaben zum marktaktiven Leerstand in Geschosswohnungen. Grundlage der aktuellen Zahlen bilden Bewirtschaftungsdaten von CBRE (circa 800.000 Wohneinheiten) sowie umfangreiche Analysen und Schätzungen auf Basis der Empirica-Regionaldatenbank und des Statistischen Bundesamtes.
Quelle: Pressemitteilung Empirica
Die Empirica AG ist ein unabhängiges wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Beratungsunternehmen mit Sitz in Berlin. Das 1990 gegründete Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben 30 Mitarbeiter an drei Standorten. (mb1)