Erneuerbare Energien erzeugen fast ein Drittel des Stroms in Deutschland
Im Jahr 2015 erzeugten regenerative Anlagen 30 Prozent des deutschen Stroms, im Jahr 2014 waren es 25,9 Prozent. Dies ergaben vorläufige Erhebungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Dieser Rekordwert sei einerseits auf weiteren Anlagenzubau und andererseits auf die günstigen Witterungsverhältnisse zurückzuführen. Insgesamt stieg die Bruttostromerzeugung in diesem Jahr auf 647,1 Milliarden Kilowattstunden (2014: 627,8).
Die Stromerzeugung aus Windenergieanlagen an Land macht aktuell einen Anteil von zwölf Prozent (Vorjahr: 8,9) am Strommix aus. Hinzu kommen 1,3 Prozent (Vorjahr: 0,2) durch Offshore-Windenergieanlagen. Photovoltaikanlagen liegen aktuell bei 5,9 Prozent. Biomasse erzielte 6,8 Prozent am Strommix, und die Stromerzeugung aus Wasserkraft belief sich auf 3,0 Prozent. Die Ergebnisse weichen jeweils nur gering vom Vorjahreswert ab. In absoluten Zahlen stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auf 194,1 Milliarden Kilowattstunden (Vorjahr: 162,5).
Braunkohlekraftwerke kamen auf einen Anteil an der Stromerzeugung von 24,0 Prozent, Steinkohlekraftwerke trugen 18,2 Prozent bei. Beide mit leichtem Rückgang. Der Anteil von Kernenergie liegt bei 14,1 Prozent gegenüber 15,5 im Vorjahr. Am deutlichsten ist der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung gesunken, von 9,7 auf 8,8 Prozent.
„Es ist erfreulich, dass die erneuerbaren Energien immer mehr an Bedeutung für den deutschen Strommix gewinnen. Damit wird aber auch klar, dass sich die regenerativen Anlagen zunehmend dem Wettbewerb stellen müssen. Für die weitere Systemintegration brauchen wir eine marktorientierte Förderung der erneuerbaren Energien. Mit der ‚EEG-Novelle 2016‘ müssen Auktionen zur Ermittlung der Förderhöhe für regenerative Anlagen eingeführt werden. Deshalb muss sich die Politik jetzt auf die kosteneffiziente Ausgestaltung von Ausschreibungen konzentrieren“, sagte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Außerdem bleibe der Bedarf an konventionellen Reserve-Kapazitäten für Zeiten bestehen, in denen die Erneuerbaren keinen Strom liefern.
Quelle: Pressmitteilung BDEW
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) wurde im Herbst 2007 gegründet und vertritt über 1.800 Unternehmen. Der BDEW ist zentraler Ansprechpartner für alle Fragen rund um Erdgas, Strom und Fernwärme sowie Wasser und Abwasser. (AZ)