ETF: Individueller Baustein für Multi-Asset-Strategien bei volatilen Märkten
Als Ergänzung in aktiv gemanagten Portfolios können ETF aktuell eine effiziente Lösung für diversifizierte und dynamische Portfolios darstellen, insbesondere wenn die Marktbedingungen eine konstante Alpha-Generierung schwierig machen beziehungsweise Renditeziele über dem Markt liegen. So können ETF zum einen für ein taktisches Engagement eingesetzt werden, aber auch für ein breites Engagement in einer Anlageklasse. So heißt es in einem Kommentar von Marzena Hofrichter, Portfoliomanagerin Franklin Templeton Investment Solutions und Jason Xavier, Head of EMEA ETF Capital Markets bei dem Investment Manager Franklin Templeton.
Für kostengünstige Multi-Asset-Lösungen seien ETF häufig ideale Bausteine. Hinzu komme, dass mithilfe von ETF-ESG-Mandate vor allem an effizienten Märkten besser gemanagt werden können. Neben ihrer Kosteneffizienz sind ETF sehr einfach zu handeln. Passive ETF bieten ein klar definiertes Engagement, das einen Index nachbildet und bei Bedarf individuell angepasst werden kann. Multi-Faktor- (Smart-Beta-) und aktive ETF ermöglichen ein aktiveres Engagement im Referenzindex, wobei die Kosten- und Liquiditätsvorteile weiterhin gegeben sind. Stehe die Ausnutzung dieser Vorteile bei einer taktischen Positionierung im Zentrum, könne das häufig einen Unterschied machen, vor allem an volatilen Märkten. Außerdem geben sie die Möglichkeit, sich in verschiedenen Anlageklassen zu engagieren, zum Beispiel in Anleihen oder Rohstoffe. Bei Anleihen könnten ETF recht effizient durch volatile Phasen helfen, wie es beispielsweise in der Corona-Pandemie der Fall war. Sowohl passive als auch aktive Anleihen-ETF könnten Mark-to-Market-Bewertungen und Informationen über das Geschehen an dem zugrunde liegenden Anleihemarkt in Echtzeit bereitstellen. Dies sei ein gutes Beispiel dafür, wie börsengehandelte Fonds als Liquiditätskomponente oder Preisfindungsbarometer bei festverzinslichen Wertpapieren eingesetzt werden können.
Es gebe die Ansicht, dass ETF im Fixed-Income-Segment die Volatilität verstärken und die Liquidität am Anleihemarkt reduzieren, vor allem bei passiven Strategien. Dabei sei wichtig zu verstehen, dass die Volatilität und demnach auch die Liquidität immer von den Investmentzuflüssen der Anleger abhänge. Der Anleger treffe die Entscheidung, ein Wertpapier (eine Aktie oder eine Anleihe) zu kaufen oder zu verkaufen. Das Makroumfeld beziehungsweise die aktien- oder anleihespezifischen Attribute seien natürlich auch ein Grund für die Entscheidung zum Kauf oder Verkauf. Das Wertpapier an sich könne aber niemals Volatilität hervorrufen, und Liquidität sei eine endliche Funktion dieser Volatilität. ETF, und insbesondere Anleihen-ETF, machen nur etwa 18 Prozent des Fondsuniversums aus. 20 Prozent des Marktes könnten aber unschwer für 100 Prozent der Probleme verantwortlich sein sollen. Bei der Auswahl des richtigen Engagements sei empfehlenswert, sich auf die Total Expense Ratio (TER) und die Höhe des AUM zu konzentrieren, weniger auf die On-screen-Spreads. Es gebe aber Mandate, bei denen die prozentuale Beteiligung beschränkt sei. Diese Beschränkungen könnten und sollten vielleicht auch neu bewertet werden, wenn es um ETF gehe, die nur in tiefe und liquide zugrunde liegende Märkte investieren. Ein Argument könnte sein, dass die prozentualen Obergrenzen für ETF zumindest angehoben werden sollten. Bei den Spreads kennen erfahrene Händler laut Kommentar die besten und effizientesten Methoden für die Ausführung und wüssten, dass der außerbörsliche Handel die Marktstruktur in Europa bestimme. Mit der Unterstützung von ETF-Marktmachern und Features wie Request-for-Quote-Systemen könne die optimale Ausführung unabhängig von den On-screen-Spreads erreicht werden. (DFPA/mb1)
Franklin Resources Inc. ist eine börsennotierte Investmentgesellschaft mit Sitz in San Mateo (Kalifornien/USA), die global unter der Marke Franklin Templeton Investments tätig ist. Mit Niederlassungen in mehr als 30 Ländern und rund 1.300 Anlageexperten und mehr als 9.000 Mitarbeitern weltweit verfügt das Unternehmen über 75 Jahre Anlageerfahrung und ein verwaltetes Vermögen von rund 1,4 Billionen US-Dollar.