ETF Securities: "Geopolitische Spannungen lassen nach, Gold wird verkauft"
Da sich die geopolitische Lage entspannte, verringerten die Anleger ihre Goldbestände. Präsident Trumps unklare Haltung in puncto Wachstumspolitik schwächt den US-Dollar. Rohöl-ETPs (Exchange Traded Products, ETPs) verzeichneten in der fünften Woche in Folge Abflüsse. Bei den Lokalwährungsanleihen der Emerging Markets (EM) kam es zu Gewinnmitnahmen, so ein Marktkommentar von Jan-Hendrik Hein, Associate Director - Head of German Speaking Regions bei ETF Securities.
„Wir verzeichneten bei unseren Gold-ETPs (A0LP78) Abflüsse in Höhe von 107 Millionen US-Dollar, da die geopolitischen Spannungen nachließen. In der letzten Woche überraschten in den USA die Einzelhandelsumsätze für Juli sowie der Empire Manufacturing Index für August, was zu einer Stärkung des US-Dollar sowie zu steigenden US-Anleiherenditen führte. Zugleich geriet Gold unter Abwärtsdruck. Im Lauf der Woche konnte Gold einen Teil seiner Verluste wieder aufholen, während der US-Dollar aufgrund von Bedenken über die Zukunft der Trump-Administration an Boden verlor. Präsident Trump gab etwa bekannt, dass er zwei Wirtschaftsberatungsorgane schließen wolle. Nach den zwei Terroranschlägen in Barcelona konnte Gold im Zuge der höheren Nachfrage nach sicheren Anlagewerten hinzugewinnen“, so Hein.
Die Zuflüsse in Short-USD-ETPS nahmen zu, da aus dem Protokoll des Offenmarktausschusses hervorging, dass innerhalb der Fed kein Konsens herrscht. Insbesondere ging aus dem Protokoll der letzten Sitzung hervor, dass sich die Fed nicht über die nächsten geldpolitischen Maßnahmen einig sei. Zur Schwächung des US-Dollar habe auch die unklare Haltung der Trump-Administration hinsichtlich der Wachstumspolitik beigetragen. „In der letzten Woche stiegen die Zuflüsse in Short-USD-/Long-EUR-ETPs um 3,6 Millionen US-Dollar an, obwohl sich die EZB, wie das Protokoll ihrer Juli-Sitzung zeigt, um die Stärke des Euro sorgte. Insgesamt flossen seit Monatsanfang 13,3 Millionen US-Dollar in Short-USD-ETPs“, ergänzt Hein.
Die Abflüsse aus Rohöl-ETPs setzten sich in der fünften Woche in Folge fort und beliefen sich in diesem Monat bisher auf 214 Millionen US-Dollar. Aus Long-Rohöl-ETPs wurden 17,9 Millionen US-Dollar abgezogen, wohl um Gewinne mitzunehmen, da die Rohölpreise immer noch um fast 7,8 Prozent höher als im letzten Monat stehen. Laut Energieinformationsbehörde erreichte die Rohölförderung in den USA ein Zweijahreshoch von 9.502.000 Barrel pro Tag, was die Bemühungen der OPEC, die globale Ölschwemme einzudämmen, teilweise zunichte machte. „Wir gehen davon aus, Rohöl in der Spanne von 40 bis 55 US-Dollar pro Barrel verbleiben wird“, so Hein.
Nach vier Wochen sei es in dieser Woche bei Schwellenmarktstaatsanleihe-ETPs (A14NSR) wieder zu Abflüssen gekommen. Sie betrugen 21,5 Millionen US-Dollar, wobei sich die Zuflüsse in Schwellenmarktanleihe-ETPs seit Jahresanfang mit 63,7 Millionen US-Dollar weiterhin auf einem erhöhten Niveau befänden. „Nach den diesjährigen Gewinnen der Lokalwährungsstaatsanleihen von rund elf Prozent nehmen Anleger Gewinne mit, da sie annehmen, dass ein Anstieg des US-Dollar für Schwellenmarktwerte problematisch sein könnte“, schließt Hein.
Quelle: Marktkommentar ETF Securities
ETF Securities ist ein Anbieter von alternativen Exchange Traded Products mit Sitz in London. Das Produktangebot umfasst Rohstoffe, Devisen und thematische ETF. (JF1)