Europäische Einzelhandelsmärkte stoppen Abwärtstrend

Im zweiten Quartal 2020 fiel das Barometer der europäischen Einzelhandelsbranche, der Global Retail Attractiveness Index (GRAI), auf einen historischen Tiefstand von 89 Punkten. Ein tieferer Absturz scheint jedoch gestoppt. Zu diesem Ergebnis kommen das Marktforschungsinstitut GfK und der Asset Manager Union Investment, die den GRAI seit dem Jahr 2017 für 20 Länder weltweit erheben. Auch wenn die Händler- und Konsumentenstimmung weiterhin im Corona-Tief steckt: Die rasche Rückkehr des GRAI (EU-15 Index) auf 100 Punkte im vierten Quartal 2020 lasse sich als Indikator für ein Ende der überaus steilen Talfahrt werten.

Einstweilen aufgefangen wurde der Negativtrend durch den Arbeitsmarkt, der sich im vierten Quartal in vielen Teilen Europas stabil entwickelte und mit 123 Punkten die stärkste Säule unter den vier Teilindikatoren des GRAI bildete. Dort konnten vor allem Frankreich, Italien, die Niederlande und Belgien gute Werte vorweisen. Als zweite Stütze wirkte die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze (105 Punkte). In zehn der 15 betrachteten Länder zeigte die Umsatzentwicklung nach oben. Insgesamt bleibt der GRAI aber in Europa um zehn Punkte unter dem Vorjahresniveau zurück. „Das Sentiment im Handel und auch der Verbraucherseite lässt derzeit keine Höhenflüge des Retail Index zu“, sagt Henrike Waldburg, Leiterin Investment Management Retail bei Union Investment. Mit deutlichen Verlusten im Jahresverlauf von minus 26 beziehungsweise minus 16 Punkten erreichten die beiden Stimmungsgrößen des GRAI ein deutlich unterdurchschnittliches Niveau von 89 beziehungsweise 85 Zählern. Zu berücksichtigen ist ferner, dass der Arbeitsmarkt ein nachlaufender Indikator ist. „Eine anhaltende Rezession mit stärker zunehmenden Arbeitslosenzahlen dürfte sich im Index künftig bemerkbar machen“, so Waldburg.

In überraschend guter Verfassung präsentiert sich im vierten Quartal der deutsche Einzelhandelsmarkt. Mit 115 Punkten (minus acht Punkte gegenüber dem vierten Quartal 2019) liegt Deutschland in einem schwächelnden Umfeld weiterhin klar an der Spitze gefolgt von Tschechien (107 Punkte) und Irland (104 Punkte). Ebenfalls noch überdurchschnittlich zum europäischen Retail Index tragen Dänemark (103 Punkte) sowie Belgien und Polen mit jeweils 101 Punkten bei. Im Jahresverlauf mussten Österreich und Portugal mit einem Minus von jeweils 21 Zählern, gefolgt von Spanien (minus 19 Zähler) die deutlichsten Verluste beim Retail-Index hinnehmen. Österreich mit nur 84 Punkten bildet im vierten Quartal das Schlusslicht. Dänemark präsentierte sich als das einzige europäische Land im EU-15-Index, das sich im Vergleich zum vierten Quartal 2019 mit einem Plus von drei Punkten leicht verbessern konnte.

„Die Transformation ist in vollem Gange“, sagt Waldburg „Die Corona-Krise als Verstärker von nachhaltigen Trends wird die Spreu vom Weizen trennen und komplett neudefinieren, welche Handelsimmobilie mit welchem Handelskonzept und welcher Mieterstruktur künftig das Prädikat ,Core‘ verdient.  In den starken europäischen Märkten, die den Crash-Test bestehen, ergeben sich für Investoren jedoch auch zukünftig Chancen. Hierzu zählen unter anderem neue Cross-Over-Konzepte, die Handel mit spannenden anderen Nutzungen kombinieren.“

Insgesamt hält der europäische Retail Index (100 Punkte) die internationalen Indizes, sowohl in Nordamerika (92 Punkte) als auch in Asien/Pazifik (84 Punkte) weiterhin auf Abstand. Im Vergleich zu Europa (minus zehn Punkte) fallen die Verluste für den Index in Nordamerika etwas geringer aus (minus sieben Punkte). Gestützt durch einen starken Anstieg bei der Händlerstimmung, erleidet der Index in den USA nur moderate Verluste, geht gleichwohl aber mit schwachen Werten (94 Punkte) ins Ziel. Den negativen Impact auf den Nordamerika-Index durch Kanada, das gegenüber dem Vorjahr immerhin 18 Punkte verliert, können die USA jedoch nicht kompensieren. Kanada trägt auch im vierten Quartal 2020 mit nur 77 Punkten die rote Laterne unter allen 20 im GRAI betrachteten Ländern.

Im asiatisch-pazifischen Raum zeigt der GRAI im Jahresverlauf etwas stärkere Verluste als Europa und Nordamerika – die Einbußen liegen bei insgesamt 15 Zählern. Ausschlaggebend ist dort insbesondere Japan, das in allen vier Teilindikatoren und hier insbesondere bei den Arbeitsmarkdaten und der damit verknüpften Verbraucherstimmung schlechtere Werte als bei der letzten Erhebung ausweist. (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Union Investment

Die Union Investment Real Estate GmbH ist eine Immobilien-Managementgesellschaft innerhalb der Union Investment-Gruppe.

www.realestate.union-investment.de

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