Europäisches Wohninvestitionsvolumen steigt um 57 Prozent
Im Jahr 2015 wurden über 40,7 Milliarden Euro - und damit 57 Prozent mehr als 2014 - in europäische Wohnimmobilien investiert, so der Immobiliendienstleister Savills. Grund dafür sei, dass das Bevölkerungswachstum sowie die zunehmende Urbanisierung in den wichtigen europäischen Märkten zu einem Nachfrageaufschwung geführt haben. Der zunehmende Trend der Urbanisierung, durch die Savills zufolge bis 2050 gut 80 Prozent der europäischen Bevölkerung in Stadtgebieten leben wird, übe Druck auf die am schnellsten wachsenden Städte aus - zum Beispiel London, Paris, Amsterdam, Madrid, Stockholm und einige deutsche Städte. Der aktuellen Savills-Researchanalyse „Spotlight on Alternative Assets“ zufolge hat sich in diesen Märkten das Segment der Mehrfamilien- und Apartment-Wohnanlagen zu einem Anlageziel für institutionelles Kapital entwickelt.
Deutschland dominiert weiterhin den internationalen Wohnimmobilienmarkt in Europa. So stieg das Gesamtinvestitionsvolumen 2015 um zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr auf annähernd 22,5 Milliarden Euro. Den stärksten Anstieg verzeichneten die Städte außerhalb der Top 7, in denen 90 Prozent des Transaktionsvolumens auf deutsche Investoren, größtenteils für große Wohnungsgesellschaften agierend, entfielen. Es wird davon ausgegangen, dass die günstigen Marktbedingungen das Investitionsgeschehen weiterhin ankurbeln. Das Fertigstellungsvolumen liegt deutlich unter den 350.000 bis 400.000 Einheiten, die pro Jahr benötigt werden, um die künftige Nachfrage zu decken; die durchschnittliche Leerstandsrate liegt aktuell bei unter drei Prozent.
Auf dem britischen Vermietungsmarkt verzeichneten institutionelle Investments in den vergangenen fünf Jahren einen stetigen Anstieg. Das Gesamtvolumen der Deals hat sich laut Savills von 2,3 Milliarden britischer Pfund in 2014 auf 2,65 Milliarden britische Pfund erhöht, wobei sich 60 Prozent auf London konzentrieren. Die Anzahl der Transaktionen institutioneller Investoren verdoppelte sich zwischen 2014 und 2015.
In den Niederlanden stieg das Investitionsvolumen im Wohnungssegment 2015 auf 2,85 Milliarden Euro und damit auf einen Anteil von mehr als einem Viertel am Gesamt-Gewerbeinvestitionsvolumen. Aktuellen Schätzungen zufolge existiert im Landesdurchschnitt aktuell eine Bestandslücke von vier bis fünf Prozent, das heißt es fehlen 300.000 bis 400.000 Wohnungen.
Nach acht Jahren Stillstand weist der spanische Wohnungssektor 2015 Anzeichen eines soliden Aufschwungs auf. Die Preise liegen bis zu 40 Prozent unter Höchstniveau, und die günstigen Finanzierungskonditionen signalisieren den Beginn eines neuen Zyklus, in dem der Markt aufgrund des steigenden Investoreninteresses institutioneller geprägt sein wird. Der institutionelle Investmentmarkt wurde zuletzt von britischen und US-amerikanischen Fonds dominiert, deren beider Fokus auf dem sozialen Wohnungsbau sowie Mehrfamilien-Assets liegt. Durch die steigende Nachfrage nach Mietimmobilien hat sich der vermietete Marktanteil von 11,5 Prozent in den vergangenen zehn Jahren auf 19,2 Prozent erhöht, und es wird davon ausgegangen, dass dieser weiter steigt.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 30.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (JF1)