Expertenbefragung: Stationärer Einzelhandel hat positive Zukunftserwartungen
Insgesamt 95 Prozent der Einzelhandelsunternehmen rechnen mit steigenden (44 Prozent) oder zumindest stabil bleibenden (51 Prozent) Umsätzen. Überdurchschnittlich optimistisch sind die Betreiber von Lebensmittel-, Drogerie- und Baumärkten. Hier rechnen jeweils mindestens 50 Prozent mit Umsatzzuwächsen. Mit gedämpften Erwartungen plant hingegen die Unterhaltungselektronikbranche. Rund 33 Prozent der Unternehmen prognostizieren für Ihre Branche Umsatzrückgänge, was sich unter anderem in der tendenziell rückläufigen Preisentwicklung bei Elektronikartikeln begründet. Dies sind die Ergebnisse einer im Februar/März 2016 durchgeführten Expertenbefragung durch die Hahn-Gruppe in Zusammenarbeit mit dem EHI Retail Institute, für die 57 Expansionsverantwortliche großer Filialisten des deutschen Einzelhandels sowie 40 Entscheidungsträger von institutionellen Immobilieninvestoren befragt wurden.
Trotz steigender Immobilienpreise wollen 76 Prozent der Immobilieninvestoren in 2016 zukaufen (Vorjahr: 57 Prozent). Ihren Immobilienbestand halten wollen rund 17 Prozent (Vorjahr: 20 Prozent) und sieben Prozent wollen tendenziell verkaufen (Vorjahr: 17 Prozent). Diese positive Markteinschätzung spiegelt sich auch in der von den Investoren erwarteten Preisentwicklung wider: Rund 40 Prozent der Befragten rechnen für Handelsimmobilien in 2016 mit weiter steigenden Preisen, 57 Prozent gehen von stabilen Preisen aus und drei Prozent erwarten einen Preisrückgang. Hinsichtlich der gesuchten Objekttypen präferieren die Investoren Fachmarktzentren (80 Prozent), innerstädtische Geschäftshäuser (33 Prozent) beziehungsweise SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte (30 Prozent). Weniger beliebt sind Shopping-Center und einzelne Supermärkte/Discounter (jeweils 20 Prozent).
Gegenüber dem Vorjahr hat die Expansionsneigung der Einzelhändler wieder leicht zugenommen. So rechnen rund 30 Prozent der Befragten mit einem Anstieg der Flächennachfrage für ihre Branchen (Vorjahr: 25 Prozent). 49 Prozent (Vorjahr: 55 Prozent) sehen eine stabile Flächennachfrage und nur 21 Prozent (Vorjahr: 20 Prozent) erwarten einen Rückgang. Besonders expansionsstark sind die Bau- und Gartenmarktbetreiber, die zu 100 Prozent mit einem Anstieg der Flächennachfrage rechnen. Hinsichtlich der Expansionsschwerpunkte wurden am häufigsten Innenstädte (82 Prozent), Fachmarktzentren (72 Prozent) und Shopping-Center (61 Prozent) genannt.
Der Anstieg der Immobilienpreise und der Nachfrageüberhang am Transaktionsmarkt haben bei den institutionellen Anlegern zu keinem grundlegenden Wandel in der Akquisitionsstrategie geführt: 45 Prozent der Befragten investieren unverändert weiter, 35 Prozent haben ihre Investmentstrategie angepasst und gehen Kompromisse bei der Objektgröße ein. 18 Prozent sind bereit, mehr Portfolio-Deals abzuwickeln, um ihre Ziele zu erreichen. Jeweils 15 Prozent investieren weniger Kapital oder setzten teilweise auf alternative Objekttypen. Nur 13 Prozent wollen in höhere Risikoklassen ausweichen.
Quelle: Pressemitteilung Hahn-Gruppe
Die Hahn-Gruppe ist als Asset und Investment Manager seit mehr als drei Jahrzehnten auf großflächige Handelsimmobilien spezialisiert. In ihrer Unternehmensgeschichte hat die Hahn-Gruppe über 170 Immobilienfonds aufgelegt. Das verwaltete Vermögen liegt nach Unternehmensangabe bei 2,5 Milliarden Euro.
Das EHI Retail Institute ist ein Forschungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner mit rund 60 Mitarbeitern. Das EHI erhebt wichtige Kennzahlen für den stationären und den Onlinehandel, ermittelt Trends und erarbeitet Lösungen. (JF1)