Expertentalk: B- und C-Standorte rücken in den Fokus der Investoren
Immobilieninvestoren setzen verstärkt auf B- und C-Standorte sowie die Ballungszentren außerhalb der Metropolen. Das ist eines der Ergebnisse des 3. Expertentalks von Engel & Völkers Investment Consulting zum Thema „Boom – und kein Ende in Sicht? Wie institutionelle Anleger in der Hochpreisphase in Wohnimmobilien investieren“. Dabei diskutierten auf der Immobilienmesse Expo Real sieben Vertreter der Immobilienbranche die Investitionsstrategien institutioneller Anleger auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt.
„Grundsätzlich können in allen Märkten noch sinnvolle Investitionen in Wohnimmobilien getätigt werden. In einzelnen Top-Standorten wie München und Berlin sind die Preise jedoch in Größenordnungen vorgedrungen, die langfristig rentable Investitionen fraglich erscheinen lassen“, kommentiert Thomas Hegel, Vorstandsvorsitzender der LEG Immobilien. „Abseits der großen Metropolen, in denen mittlerweile mit Vervielfältigern von weit über dem 20-fachen gehandelt wird, kann man auch heute noch gute Einstiegsmöglichkeiten finden“, erläutert Claudia Hoyer, COO von TAG Immobilien. „Vor allem in sogenannten Schwarmstädten gibt es trotz der anziehenden Preise große Chancen. Denn gerade hier werden die Mieten aufgrund der hohen Nachfrage tendenziell weiter steigen“, so Martin Eberhardt, Geschäftsführer von Bouwfonds IM. „Künftig werden auch C-Standorte als Investment immer interessanter werden, wenn über den Erhalt des Vermögens hinaus auch eine Rendite gewünscht wird“, ergänzt Lars Bergmann, CEO von Immovation.
„Ein wichtiger Grund für das Ausweichen auf B- und C-Standorte ist – neben den zum Teil überteuerten Preisen in den Top-Standorten – auch die Tatsache, dass an den A-Standorten kaum noch attraktive Portfolien zum Kauf angeboten werden, der Investitionsdruck aber angesichts der niedrigen Zinsen und fehlender Anlagealternativen nicht nachlässt“, fasst Kai Wolfram, Geschäftsführender Gesellschafter der Engel & Völkers Investment Consulting, seine Beobachtungen am Markt zusammen. „Daher erhöhen viele institutionelle Investoren zurzeit ihren Wohnimmobilienanteil in B- und C-Standorten im Portfolio.“ Einig waren sich die Experten, dass der anhaltende Nachfragedruck die Kaufpreise weiter befeuern wird.
Investoren schätzen die Nischenmärkte wie Studentisches Wohnen oder Pflegeimmobilien als attraktive Anlagemöglichkeiten. „Allerdings ist die Komplexität in diesen Immobilienklassen höher, was in der Regel auch höhere Verwaltungskosten nach sich zieht. Das gilt vor allem dann, wenn diese Nutzungsarten in ein klassisches Wohnportfolio aufgenommen werden“, erläutert Hegel. „Sonderimmobilien sind aber keineswegs automatisch attraktivere Investments. Auch hier gilt, dass es wesentlich auf den Mikro-Standort ankommt. Faktoren wie die regionale demografische Entwicklung, die Infrastruktur und die Versorgung im Umfeld der Objekte spielen dabei eine große Rolle“, merkt Bergmann an.
Quelle: Pressemitteilung Engel & Völkers
Engel & Völkers ist ein Dienstleistungsunternehmen in der Vermittlung von hochwertigen Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Yachten im Premium-Segment. Das Unternehmen beschäftigt über 5.000 Mitarbeiter/innen und ist in 38 Ländern auf fünf Kontinenten präsent. (JF1)