"EZB: Frühzeitig handeln, umfangreich handeln und noch mehr tun"

Am 8. September 2022 hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinssätze um 75 Basispunkte angehoben. Die EZB bezeichnete diesen bislang größten Zinsschritt seit ihrer Gründung als „Frontloading“. Für Andrew Mulliner, Head of Global Aggregate Strategies beim Vermögensverwalter Janus Henderson Investors, handelt es sich zweifellos um eine erhebliche Veränderung gegenüber den Erwartungen unmittelbar nach der Juli-Sitzung. Vor zwei Monaten noch entschied sich die EZB dafür, die Zinserhöhungen mit einer Anhebung um 50 Basispunkte „vorzuziehen“ – angeblich, um bei künftigen Sitzungen moderater vorgehen zu können.

Laut Mulliner ist die EZB in Wirklichkeit von einer Phase der Unsicherheit darüber, wie sie reagieren sollte, zu einer Phase übergegangen, in der Gewissheit besteht, dass sie energisch reagieren muss, um zu verhindern, dass sich die hohe kurzfristige Inflation in den längerfristigen Inflationserwartungen niederschlägt (die gefürchteten Zweitrundeneffekte). Während der Markt angesichts der hawkishen Äußerungen im Anschluss an Jackson Hole in gewisser Weise mit 75 Basispunkten gerechnet hatte, zeigten die jüngsten Prognosen, wo die EZB steht: Die Wachstumsprognose für 2023 wurde erheblich gesenkt und die Inflationsprognose stark erhöht. Die Tatsache, dass die Inflationsprognose für 2024 von 2,1 Prozent auf 2,3 Prozent angehoben wurde, zeigt laut Mulliner, dass die EZB trotz ihrer Einschätzung, dass die Eurozone am Rande einer Rezession stehen wird, noch mehr tun muss.

Der Übergang zu positiven Zinssätzen bedeutet für die EZB jedoch mehr als nur eine Zinsänderung, nämlich eine Veränderung der operativen Umsetzung der Geldpolitik, so Mulliner. Die meiste Zeit der vergangenen zehn Jahre habe sie sich darum gekümmert, die Zinssätze niedrig genug zu halten. Jetzt werde die Herausforderung darin bestehen, die Zinssätze auf einem Niveau zu halten, das angesichts des anhaltenden Liquiditätsüberschusses mit dem von der EZB angestrebten geldpolitischen Niveau vereinbar ist. „Zu diesem Zweck hat die EZB ihr Tiering-Verfahren (das die Banken vor den negativen Auswirkungen negativer Zinssätze schützen sollte und nun überflüssig ist) aufgegeben und die Verzinsung von Staatseinlagen (die zuvor mit Null verzinst wurde) geändert. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die kurzfristigen Zinssätze unter Kontrolle bleiben. Es ist ein Zeichen dafür, wie schnell die EZB ihren Kurs ändern musste, dass so vieles davon bis zum Tag der Zinserhöhung unklar war. Die EZB handelt schnell, und sie ist noch nicht fertig“, so Mulliner abschließend. (DFPA/JF1)

Die Janus Henderson Group ist ein Vermögensverwalter mit Sitz in London. Das Unternehmen verwaltet 286,7 Milliarden Euro (Stand: 30. Juni 2022).

www.janushenderson.com

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