"Family Offices müssen umdenken"
Die europäische Währungsunion steht angesichts der politischen Situation in Italien vor einer weiteren existenziellen Belastungsprobe. Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt ihr monetäres Stützungsprogramm auslaufen. US-Präsident Trump verunsichert mit seinem geo- und handelspolitischen Kurs weiter die globalen Märkte. In Zeiten, in denen die Börsen stärker auf politische Geschehnisse anstatt auf fundamentale Daten reagieren, müssen professionelle Anleger umdenken – unter diesem Leitgedanken stand der „Feri Family Office Tag“ in Bad Homburg. „Im Falle Italiens haben die Finanzmärkte wieder einmal gezeigt, dass sie zur Einschätzung komplexer Sachverhalte nur eingeschränkt fähig sind“, sagte Dr. Heinz-Werner Rapp, Feri-Vorstand und Autor der Studie „Zukunftsrisiko Euro Break Up" des Feri Cognitive Finance Institute.
Wie professionelle Vermögensverwalter auf die globalen Unsicherheiten und politisch geprägten Marktrisiken reagieren können und welche aktuellen Investment-Trends für die anspruchsvolle Zielgruppe der Family Offices entscheidend sind, wurde im Rahmen mehrerer Vorträge erörtert.
Ein Thema, das gerade Family Offices vor große Herausforderungen stellt, ist der Übergang zu einer klimaneutralen Weltwirtschaft. „Die Dekarbonisierung von Portfolios ist eine komplexe Aufgabe, weil Unternehmen, insbesondere der fossilen Energiebranche, neu bewertet werden müssen“, erläuterte Kevin Schaefers, Mitglied der Geschäftsleitung von Feri Trust. „Bislang unterschätzte Risiken werden damit virulent, aber auch neue Investitionschancen ergeben sich“, so Schaefers. Zusätzlich zum aktiven Risikomanagement sei vielen Investoren auch die ökologische Wirkung ihrer Investments immer wichtiger.
Ein weiteres Trendthema für Investoren ist die Blockchain-Technologie. Inwiefern dadurch ein neues Finanzökosystem entstehen kann und wie der traditionelle Finanzsektor mit den Chancen und Risiken umgehen sollte, erläuterte Prof. Dr. Philipp Sandner, Leiter des Blockchain Centers an der Frankfurt School of Finance & Management, in seinem Vortrag.
„Das allgemeine Investmentumfeld für Family Offices ist nach wie vor geprägt durch den anhaltenden Renditeverfall der klassischen Kapitalanlagen“, betont Carsten Hermann, Geschäftsführer Investment Management bei Feri Trust. Insofern müssten professionelle Anleger zwangsläufig nach neuen Wegen suchen, um ihre Renditeziele zu erreichen. „Ziel ist es, alternative Investmentstrategien mit moderater Volatilität zu entwickeln, die attraktive Renditen bei überschaubarem Risiko generieren“, so Hermann. Dazu zählten etwa Prämien- und Arbitrage-Strategien sowie Long-/Short-Ansätze.
Quelle: Pressemitteilung Feri
Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. Zusammen werden Vermögen in Höhe von 33,9 Milliarden Euro betreut (Stand 31. Dezember 2017). (JF1)