Fed erhöht Leitzins - Bauzinsen pendeln sich bei Ein-Prozent-Marke ein
Die amerikanische Notenbank (Fed) hat auf ihrer Sitzung vom 14. Juni bekannt gegeben, die Spanne für den amerikanischen Leitzins um einen viertel Prozentpunkt auf 1,0 bis 1,25 Prozent zu erhöhen. Damit setzt sie ihre bekannte, immer wieder bestätigte Strategie fort und reagiert auf die wirtschaftliche Erholung sowie das damit verbundene Wachstum in den USA. „Janet Yellen hat sich für einen minimalen Zinsschritt entschieden“, sagt Michael Neumann, Vorstand des Finanzdienstleisters Dr. Klein Privatkunden. „Die Zinsen bleiben damit jedoch weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Auch für den Rest des Jahres 2017 rechne ich nicht mit großen Zinssprüngen in den USA. Die Fed wird ihre bedachte Geldpolitik fortsetzen. Auf die Bauzinsen hat die Entscheidung der Fed keine Auswirkungen. Denn: Für den der Markt kommt die Erhöhung nicht überraschend, er hat sie bereits eingepreist“, so Neumann weiter. Präsident Donald Trump hat laut Zeitungsberichten indes zwei Kandidaten für das Direktorium der Fed berufen. Beide gelten als Vertreter einer sehr restriktiven Geldpolitik. Sollten diese Personalien bestätigt werden, dürften tendenziell schnellere Zinsanhebungen zu erwarten sein.
„Ende Mai und Anfang Juni haben wir nur leichte Veränderungen bei den Baufinanzierungszinsen gesehen. Der Bestzins für zehnjährige Sollzinsbindungen pendelt sich um die Ein-Prozent-Marke ein“, kommentiert Neumann die Zinsstände des letzten Monats. „Momentan sehe ich auch keinen Grund, warum es einen abrupten Anstieg geben sollte – auch wenn ich auf lange Frist mit moderat steigenden Zinsen rechne“, so Neumann.
Neuigkeiten von der Europäischen Zentralbank (EZB) waren auf der Sitzung vergangene Woche in Tallinn zu vernehmen. Zwar gab Mario Draghi keine grundlegende Änderung seiner lockeren Geldpolitik bekannt. Doch nachdem auf den letzten Sitzungen keinerlei Indizien für einen Wandel zu vernehmen waren, gab es nun erstmals ein minimales Anzeichen dafür beim Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung. Durch das Weglassen einer Formulierung in ihrer Erklärung zur zukünftigen Entwicklung schließt die EZB eine erneute Senkung des Leitzinses aus. Die Leit- und Strafzinsen bleiben weiter konstant. Auch die Rahmendaten des Anleihekaufprogramms bis Ende Dezember werden nicht verändert. „Ich habe auf der Sitzung vergangene Woche viele Hinweise wahrgenommen, dass innerhalb der Europäischen Union nicht mit einer schnellen Zinswende zu rechnen ist“, fasst Neumann seinen Eindruck der EZB-Sitzung vergangenen Donnerstag zusammen.
Quelle: Zinskommentar Dr. Klein
Die Dr. Klein Firmenkunden AG ist ein Finanzdienstleister für gewerbliche Immobilieninvestoren und Firmenkunden. Dr. Klein unterstützt seine Institutionellen Kunden mit Beratung im Finanzierungsmanagement, in der Portfoliosteuerung, zu gewerblichen Versicherungen und bei Immobilien-Investments. Die Dr. Klein Firmenkunden AG ist eine 100-prozentige Tochter des technologiebasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG. (mb1)