Feri-Ausblick 2022: Weltwirtschaft driftet in Richtung Stagflation

Die geopolitische Zäsur durch den Ukraine-Krieg hat weitreichende Folgen für die globale Konjunktur und die Finanzmärkte. Die steigenden Energie- und Rohstoffpreise treiben die Inflation nach oben und schwächen die Konjunktur. Folge ist ein signifikantes Stagflationsrisiko, zumindest in Europa droht der Wirtschaft sogar eine Rezession. „Das Marktumfeld, das Kapitalanleger aus den vergangenen 15 Jahren gewohnt waren, verändert sich gerade rapide. Jetzt gilt es zu verstehen, welche Szenarien in Zukunft weiter Bestand haben und welche Entwicklungen Anpassungen der strategischen Asset Allocation erforderlich machen“, sagte Carsten Hermann, Geschäftsführer Feri Trust und Moderator der digitalen Feri-Frühjahrstagung, die sich in diesem Jahr vor allem mit der geökonomischen Zeitenwende und den daraus folgenden Szenarien für das Anlagejahr 2022 befasste.

Investoren müssten sich in den kommenden Monaten vor allem auf steigende Inflation, eine härtere Gangart der Notenbanken und steigende Zinsen einstellen. Entscheidend sei, wie die großen Notenbanken das Dilemma zwischen Inflationsbekämpfung und konjunktureller Abschwächung lösen werden. Während die US-Notenbank Fed sich eindeutig positioniert habe und der Bekämpfung der sehr hohen Inflation in den USA klar Priorität einräume, sei der Kurs der Europäischen Zentralbank noch unklar. Nach der Ankündigung der EZB, die Anleihekäufe jetzt schneller zurückfahren als bislang vorgesehen, bleibe abzuwarten, ob bereits in diesem Jahr eine erste Anhebung des Leitzinses folge.

Der Handlungsspielraum der EZB sei aufgrund der zuletzt deutlich gestiegenen Rezessionsrisiken allerdings begrenzt: „Die Ankündigung des russischen Präsidenten Putin, Öl und Gas nur noch gegen Rubel zu liefern, macht einen Lieferstopp für russische Energieträger oder ein Embargo seitens der Abnehmer in Europa nochmals wahrscheinlicher. Dies würde in Europa und insbesondere in Deutschland unmittelbar eine Rezession auslösen“, sagte Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt der Feri-Gruppe. Aber auch ohne diesen Faktor sei insgesamt davon auszugehen, dass das Ende der monetären Unterstützung für die Märkte und die stark steigende Inflation sich negativ auf Wachstum, Unternehmensgewinne und -bewertungen auswirken und zunehmende Volatilität an den Märkten auslösen werde. „Professionelle Investoren sollten ihr Augenmerk jetzt auf möglichst inflations- und zinsresistente Aktien legen. Auch rohstoffbasierte Investments und Gold sind im gegenwärtigen Umfeld zu bevorzugen. Sehr zinssensitive Segmente und Rentenpapiere mit langer Duration sollten dagegen weiterhin vermieden werden“, sagte Marcus Zasada, Head Portfolio Management bei Feri Trust.

In einem abschließenden Vortrag lenkte Prof. Heilmann, China-Experte und Inhaber des Lehrstuhls für Regierungslehre, Politik und Wirtschaft Chinas an der Universität Trier, die Aufmerksamkeit auf das gemeinsame Interesse Russland und Chinas, die Allianz des Westens unter Führung der USA zu schwächen. Der Übergang in ein neues, wesentlich fragileres globales Ordnungssystem sei damit klar vorprogrammiert. (DFPA/mb1)

Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. Die Feri-Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Büros in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.

www.feri.de

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Wirtschaft, Märkte, Studien

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