Feri: Deutschland 2022 Schlusslicht beim Wachstum im Euroraum

Deutschland wird mit einem gesamtwirtschaftlichen Wachstum von weniger als zwei Prozent im laufenden Jahr das Schlusslicht im Euroraum bilden. Bereits die niedrige Impfquote und das lange Festhalten an Beschränkungen haben dazu geführt, dass die Wirtschaftsleistung noch unter dem Vor-Corona-Niveau liegt. „In der veränderten geopolitischen Lage erweisen sich die zahlreichen Versäumnisse in der Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre und insbesondere eine katastrophale Energiepolitik mit ihrer enormen Abhängigkeit von russischem Gas bei gleichzeitiger Unfähigkeit zum Ausbau regenerativer Energieträger als schwere Hypothek für die deutsche Wirtschaft“, führte Axel Angermann, Chef-Volkswirt des Investmenthauses Feri-Gruppe, in seinem Vortrag beim Konjunktursymposium aus.

Bei der Veranstaltung, die in diesem Jahr zum 35. Mal durchgeführt wurde, diskutierten Branchenexperten aus verschiedenen Bereichen der deutschen Wirtschaft sowohl in Präsenz als auch online die konjunkturellen Perspektiven. Die Industrie leide weiterhin unter gravierenden Angebotsstörungen, die vor allem durch die anhaltende Null-Covid-Politik Chinas verursacht werden. Punktuelle, für einzelne Branchen wie die Automobilindustrie aber schmerzhafte Folgen aus dem Krieg in der Ukraine kommen hinzu. Obwohl die Industrie gut in das Jahr gestartet war, seien aktuell neuerliche Rückschläge vorprogrammiert. „Vor diesem Hintergrund rechnen wir jetzt für das laufende Jahr mit einem moderaten Rückgang der Industrieproduktion von etwa zwei Prozent“, berichtete Feri-Branchenanalystin Dagmar Kirsten den Teilnehmern. Noch nicht berücksichtigt sei in dieser Prognose ein denkbarer Stopp russischer Energielieferungen nach Europa, der Produktionsstilllegungen in erheblichem Maße erzwingen und gravierend negative Folgen für die Industrie nach sich ziehen würde.

Die drastisch steigenden Vorleistungskosten senkten nicht nur die Margen vieler Unternehmen, sondern führten auch dazu, dass bereits angenommene Aufträge nicht mehr kostendeckend ausgeführt werden können. Dies betreffe nicht nur die Industrie, sondern in besonderem Maße auch den Bausektor, wo deshalb trotz prinzipiell hoher Nachfrage nach Bauleistungen mit Rückschlägen gerechnet werden muss. Die Verwirklichung der ambitionierten Wohnungsbaupläne der Regierung sei damit ernsthaft gefährdet, insbesondere mit Blick auf die Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Langfristig werde das deutsche Geschäftsmodell, das auf einer leistungsstarken, exportorientierten Industrie beruht, durch die veränderte geopolitische Lage ganz grundsätzlich in Frage gestellt: Wenn die internationalen Beziehungen nicht mehr primär durch gemeinsam befolgte Regeln, sondern in zunehmendem Maße durch Machtpolitik bestimmt werden, seien De-Globalisierungsprozesse zu erwarten, unter denen die deutsche Wirtschaft stärker leiden wird als die der meisten anderen Länder auf der Welt. Der technologische Rückstand, den Deutschland in Zukunftsthemen wie der Digitalisierung aufweist, gefährde den erreichten Wohlstand zusätzlich. (DFPA/mb1)

Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. Derzeit betreut Feri zusammen mit MLP ein Vermögen von 56,6 Milliarden Euro, darunter knapp 15,4 Milliarden Euro alternative Investments. Die Feri-Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Büros in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.

www.feri.de

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