Feri: "Markterholung mit Tücken"

Selbst hartgesottene Börsianer waren von den Ereignissen der vergangenen Wochen beeindruckt, schreibt Dr. Eduard Baitinger, Head of Asset Allocation beim Investmenthaus Feri-Gruppe, in einem aktuellen Marktkommentar. „Dem schnellsten Abverkauf der Börsengeschichte folgte zum Ende des ersten Quartals eine extrem steile Gegenbewegung, die einen Teil der großen Verluste wieder wettmachen konnte. So ist der S&P 500 vom Jahrestief Mitte März rund 28 Prozent in der Spitze angestiegen“, so Baitinger.

Für den plötzlichen Stimmungsumschwung an der Börse nennt Baitinger aktuell zwei Erklärungsansätze. Zum einen stütze sich der Optimismus auf die Hoffnung, dass das Infektionsgeschehen in absehbarer Zeit besser beherrschbar sein werde, was eine Rückkehr zum „Normalzustand“ ermögliche. Dass die Nachfrage nach Aktien wieder gestiegen ist, habe jedoch noch einen weiteren Grund: Die relative Bewertung von Aktien zu Anleihen und zur geschöpften Notenbankliquidität. So haben sich in den vergangenen Wochen auch die USA zu einem Niedrigzinsland entwickelt und verzeichnen – ähnlich wie die Eurozone – negative Realzinsen über alle Laufzeiten hinweg. Angesichts dieser trüben Aussichten auf der Zinsseite erscheinen Unternehmensanteile mit langfristig positiven Cashflows attraktiver. Hinzu komme die von den Zentralbanken ausgelöste Geldschwemme. Angeführt von der Fed seien die Notenbanken weltweit dazu übergegangen, die Geldschleusen noch einmal weiter zu öffnen, um Wirtschaft und Finanzmärkte zu stabilisieren. Dieser zusätzlich geschaffenen Liquidität stehe jedoch nur eine begrenzte Anzahl an Sachwerten wie Aktien oder Gold gegenüber. Eine Aufwertung dieser Sachwerte sei laut Baitinger die logische Folge, abzulesen etwa an dem rasanten Anstieg des Goldpreises in diesem Jahr sowie den Aktienerholungen von den Kurstiefs.

„Die Hoffnung, dass die Aufholjagd an den Börsen jetzt ungebremst weiter geht, ist jedoch trügerisch. Die konjunkturellen Risiken sind weiterhin hoch. Bis keine Mittel gegen die Viruspandemie gefunden sind, kann es zu weiteren Infektionswellen kommen, die eine wirtschaftliche Erholung gefährden. Wahrscheinlicher ist daher, dass die Märkte sich weiter volatil verhalten. Anleger sollten in dieser Phase nicht blind dem Marktgeschehen hinterherlaufen, sondern Kursrücksetzer nutzen, um ihr Portfolio auf einen langfristigen Wertzuwachs auszurichten.

Der Covid-19-bedingte Nachfrageausfall hat auch die Ölpreise drastisch gedrückt. Selbst die Einigung auf Rekord-Förderkürzungen konnte den Preisverfall nicht stoppen, da sie an dem grundsätzlichen Ölüberangebot nichts ändert. Wichtige Ölsorten wie Brent oder WTI notieren auf historischen Tiefstwerten. Zuletzt rutschten die WTI-Preise sogar kurzzeitig in den negativen Bereich. Solche Kurskapriolen könnten sich in den nächsten Wochen häufiger wiederholen, denn die globalen Öllager stoßen allmählich an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Folge sind massive Angebotsüberhänge, wie zuletzt bei WTI. Die aktuelle Entwicklung trifft vor allem US Shale Fracker und wird dort in den nächsten Wochen eine radikale Marktbereinigung erzwingen. Auch globale Ölproduzenten werden stark unter Druck geraten“, schließt Baitinger. (DFPA/JF1)

Quelle: Marktkommentar Feri

Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern.

www.feri.de

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