Finanzielle Zuversicht der Deutschen geht in Coronakrise deutlich zurück
Trotz der erwarteten wirtschaftlichen Auswirkungen aufgrund der Coronakrise blieben die deutschen Bundesbürger bis 2020 noch zuversichtlich, was ihre Finanzen angeht. Zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten fühlten sich für die Zukunft finanziell abgesichert. Im März 2021 liegt dieser Wert bei 42 Prozent. Damit hat sich die finanzielle Zuversicht der Deutschen signifikant verschlechtert. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des „Verantwortungsbarometer Deutschland 2021“ von Fidelity International, das vom Marktforschungsinstitut Kantar Emnid und vom Markt- und Sozialforschungsinstitut Insa-Consulere durchgeführt wurde.
Laut der Umfrage werden Wertpapiere als Altersvorsorge immer wichtiger. Während im vergangenen 23 Prozent der Befragten in Aktien, Fonds oder festverzinsliche Produkte investierten, um sich zusätzlich abzusichern, ist es im Jahr 2021 ein Viertel (25 Prozent) der Befragten. Seit 2017 (zwölf Prozent) hat sich dieser Wert verdoppelt. Die Anzahl der Befragten, die regelmäßig mit Tages- oder Festgeldkonten spart, ist hingegen erstmals gesunken. Während dies 2020 noch auf 32 Prozent der Befragten zutrifft, liegt der Wert 2021 bei 26 Prozent. Im Bundesvergleich sparen durchschnittlich 64 Prozent der Befragten zusätzlich für die Rente.
Während 2020 noch 41 Prozent der Befragten Geldmangel als Grund nannten nicht zu sparen, ist es 2021 mehr als die Hälfte (58 Prozent). Dies trifft, mit 65 Prozent gegenüber 56 Prozent, öfter auf Menschen im Osten als im Westen Deutschlands zu. Die Angst vor finanziellen Verlusten in der Geldanlage ist seltener ein Grund, nicht zu sparen (2020: 20 Prozent, 2021: 13 Prozent). Diese Sicht herrscht in gleichen Teilen sowohl in Ost- als auch Westdeutschland vor. Der Anteil derer, die lieber heute ihr Geld ausgeben möchten, ist auf 15 Prozent gesunken (von 35 Prozent in 2017). Auch bei diesem Grund gibt es keine deutlichen regionalen Unterschiede innerhalb Deutschlands.
Rund 36 Prozent geben an, keine zusätzliche Altersabsicherung vorzunehmen. Dieser Wert lag 2017 bei 31 Prozent und hat sich damit leicht erhöht. Im Vergleich zur vorherigen Befragung ist die Anzahl der Nichtsparer vor allem in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern jeweils um fast zehn Prozent gestiegen, auf knapp 31 Prozent beziehungsweise auf 44,5 Prozent. Im Saarland hat die Anzahl der Nichtsparer sogar um über 30 Prozent zugenommen und liegt nun bei rund 36 Prozent. Eine positive Entwicklung gab es in Sachsen-Anhalt, wo der Anteil der sparenden Bevölkerung von 63 auf 74 Prozent gestiegen ist. Dieser Trend durchbricht die bisherige Nord-Süd-Polarisierung: Denn während der vergangenen Umfragen war der höhere Anteil der Sparer im Süden beziehungsweise der Nichtsparer im Norden Deutschlands ansässig.
Finanziell abgesichert fühlten sich in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen im Jahr 2020 noch über 70 Prozent der Befragten. Diese Einschätzung ist 2021 signifikant zurückgegangen. In Baden-Württemberg fühlten sich nur noch 46,5 Prozent der Befragten abgesichert, in Bayern lag der Wert bei 43 Prozent und in Hessen bei 37 Prozent. Schlusslicht im Deutschlandvergleich ist Brandenburg mit knapp 30 Prozent. Neuer Spitzenreiter ist Rheinland-Pfalz mit fast 56 Prozent, direkt gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 48 Prozent. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Fidelity
Fidelity International bietet Investment- und Altersvorsorgelösungen an. Das unabhängige Unternehmen in Privatbesitz ist an 25 Standorten vertreten und verwalten ein Vermögen von rund 453,8 Milliarden Euro. Zu den Kunden gehören Zentralbanken, Staatsfonds, große Unternehmen, Finanzinstitute, Versicherungen, Vermögensverwalter und Privatanleger.