Finanzierungsmonitor 2022: "Mittelständler in Sorge vor lähmender Stagflation"

Eine große Mehrheit (84 Prozent) der mittelständischen Unternehmen in Deutschland sieht angesichts der jüngsten Krisen die große Gefahr einer Stagflation. Als Abwehrmechanismen gegen die konjunkturelle Abschwächung und anhaltend hohe Inflation sollen eine höhere Eigenkapitalquote, angepasste Investitionen und Preiserhöhungen wirken. Aber auch bei der Finanzierung müssen die Firmen neu denken. Denn: Die Banken gucken bei der Kreditvergabe jetzt genauer hin. Das sind Ergebnisse der Studie „Finanzierungsmonitor 2022“. Der digitale Unternehmensfinanzierer Creditshelf hat dafür zusammen mit der TU Darmstadt mehr als 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.

„Innerhalb kürzester Zeit haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen komplett geändert. Im Zuge der weltweit steigenden Zinsen rechnet der Mittelstand jetzt mit einer konjunkturellen Schwäche bei gleichzeitig steigenden Preisen. Acht von zehn Unternehmen sehen eine große Gefahr der Stagflation“, sagt Dr. Daniel Bartsch, Vorstand von Creditshelf.

In dieser Gemengelage mit höheren Zinsen und einer allgemein gedrückten Stimmung würden Unternehmenspläne und -strategien neu ausgerichtet: „In den vergangenen Jahren konzentrierten sich die Unternehmen auf ambitionierte Expansionspläne. Jetzt richtet sich der Blick eher nach innen, um Marktverwerfungen und mögliche Krisen abzufedern“, so Bartsch.

Die wichtigste Maßnahme der Unternehmen in Reaktion auf die Zinswende ist eine höhere Eigenkapitalquote. 44 Prozent der befragten Unternehmen haben sich dazu entschieden, den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital aufzustocken. 42 Prozent möchten auch die Investitionsplanung anpassen und 40 Prozent die Preise erhöhen. Auch auf der Finanzierungsseite sucht der Mittelstand verstärkt nach Sicherheit und Flexibilität: 38 Prozent wollen ihre Kreditzinsen langfristig sichern und 34 Prozent den Finanzierungsmix verbreitern.

Keine Entspannung erwarten die befragten Manager hinsichtlich der steigenden Preise: 37 Prozent der Befragten erwarten eine Inflationsrate von drei bis fünf Prozent im Jahr 2023, 36 Prozent prognostizieren eine durchschnittliche Teuerungsrate von fünf bis sieben Prozent. Rund jeder Zehnte geht sogar von über sieben Prozent aus. „Für den Mittelstand sind rapide Preissteigerungen besonders gefährlich, weil die Jahresplanung und langlaufende Verträge mit Kunden nicht ohne weiteres angepasst werden können. In einer solchen Situation ist es also wichtig, schnell reagieren und ohne Komplikationen frisches Kapital aufnehmen zu können“, sagt Bartsch.

Gerade bei der Kreditvergabe macht sich die angespannte wirtschaftliche Lage jedoch bemerkbar. So hat sich nach Ansicht von 72 Prozent der Studienteilnehmer der Zugang zu Krediten für die mittelständischen Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten verschlechtert, bei 56 Prozent der Befragten gilt dies auch für das eigene Unternehmen. Prof. Dr. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt rät deshalb dazu, bei Finanzierungsangeboten nicht nur den klassischen Bankkredit der Hausbank in Betracht zu ziehen, sondern auch Alternativen zu prüfen. „Im Langfristvergleich zeigt sich, dass moderne Finanzierungspartner an Bedeutung gewinnen und mittelständischen Unternehmen maßgeschneiderte, flexible Angebote anbieten können“, so Schiereck, der den „Finanzierungsmonitor“ seit seiner ersten Auflage im Jahre 2016 wissenschaftlich begleitet. (DFPA/TH1)

Die Creditshelf AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist im Bereich der digitalen Mittelstandsfinanzierung in Deutschland tätig. Das Unternehmen wurde 2014 gegründet und ist seit 2018 an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet.

www.creditshelf.com

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